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Japan am Abgrund

Japan ist ein „Accident waiting to happen“. Sobald die japanische Regierung durchschnittlich 2,6% oder mehr Rendite an ihre Gläubiger zahlen muss, ist der Point of no return erreicht: Japan wäre insolvent. - Im Vergleich zu Japan ist die griechische Tragödie ein fröhliches Kinderspiel.

 

von Robert Rethfeld

Am 27. Januar 2011 – einem Donnerstag – überraschte die Rating-Agentur Standard & Poor’s die Märkte mit der Herabstufung der Bonität Japans von „AA“ auf „AA minus“. Die initialen Marktreaktionen waren gedämpft, die Herabstufung schien weitgehend ignoriert zu werden. So jedenfalls hieß es in vielen Medienberichten.

Wenn die Bonität eines Landes herabgestuft wird, kommt es häufig zu folgender Reaktion: Die Staatsanleihen werden verkauft (=Renditeanstieg), zudem verliert die Währung an Wert. Derartige Bewegungen wurden in den vergangenen Jahren an den Finanzmärkten Griechenlands, Portugals, Irlands oder Spaniens beobachtet.

Betrachten wir zunächst die Reaktion der Rendite japanischer Staatsanleihen. Der rote Pfeil verweist auf den 27. Januar 2011.

Die Rendite 10jähriger japanischer Staatsanleihen verlief bis zum vergangenen Donnerstag in einem Korridor von 1,22 bis 1,24% seitwärts. Am Freitag zog die Rendite deutlich an (auf 1,28%). Sie erreichte damit den höchsten Stand seit Juni 2010.

Was bedeutet die Marke von 1,28% im erweiterten charttechnischen Kontext?

Die obere rote Linie auf dem folgenden Chart reflektiert diese Marke.

Würden die 1,28% überwunden werden können, würde der nächste Widerstand im Bereich von 1,40% zu finden sein. Sollte dies geschehen, würden die Marktteilnehmer so auf die Herabstufung reagieren, wie man es erwarten musste.

Nur etwa fünf Prozent der japanischen Staatsverschuldung (200 Prozent vom BIP) wird von Ausländern gehalten. Diese unbestreitbar korrekte Zahl wird immer dann hervor geholt, wenn es gilt, die Last der japanischen Staatsverschuldung zu verniedlichen. Letztendlich haften japanische Banken, Fonds, Investoren und Pensionskassen. Klar existiert ein politischer Druck auf die japanischen Banken, japanische Staatsanleihen zu kaufen. Aber es steht den genannten Gruppierungen frei, ihr Geld woanders als in Japan zu investieren.

Als ein weiterer Pluspunkt werden die japanischen Währungsreserven in Höhe von 1,1 Bio. US-Dollar angesehen. Dem steht eine öffentliche Verschuldung in Höhe von etwa 10 Bio. US-Dollar gegenüber. Die japanischen Währungsreserven würden im Falle einer Staatsinsolvenz ausreichen, um die Ansprüche ausländischer Gläubiger abzudecken. Die japanischen Investoren würden weitgehend leer ausgehen.

Die zweite Beobachtung gilt dem japanischen Yen. Dieser müsste bei einer Bonitätsabwertung fallen. Anzunehmen wäre, dass ausländische Investoren das Vertrauen in Japan verlieren und ihr Kapital aus dem Yen in Dollar und Euro umschichten. Zudem können die Japaner selbst versucht sein, ihr Vermögen verstärkt in andere Währungen zu diversifizieren. 

Ein schwacher Yen würde einen ansteigenden Dollar/Yen zur Folge haben. Der Blick auf die folgende Grafik zeigt eine aktuell interessante charttechnische Konstellation.

Der Dollar/Yen befindet sich in der Endphase einer Dreiecksbildung. Ein Ausbruch in die eine oder andere Richtung steht unmittelbar bevor. Folgt der Dollar/Yen dem Muster der Bonitätsabstufung, so müsste er aus seinem kleinen Dreieck nach oben ausbrechen (siehe Pfeil obiger Chart).

Der Blick auf den Langfirstchart zeigt, dass das Währungspaar auf einer Unterstützung aus dem Jahr 1995 notiert (rote Linie folgender Chart).

Im großen Bild würde die 80-Punkte-Marke eine zuverlässige Unterstützung bieten.

Japan ist ein „Accident waiting to happen“. Sobald die japanische Regierung durchschnittlich 2,6% oder mehr Rendite an ihre Gläubiger zahlen muss, ist der Point of no return erreicht: Japan wäre insolvent.

Von derartigen Renditen ist das Land noch ein gutes Stück entfernt. Der Trend macht jedoch die Musik. Würde die japanische Rendite ihren Aufwärtstrend fortsetzen, könnte dies ein Zeichen einer beginnenden Flucht aus japanischen Anleihen sein. Würde zudem der Dollar/Yen steigen und damit der Yen schwächer werden, wäre erkennbar, dass das internationale Kapital - und möglicherweise auch die japanischen Anleger – den japanischen Yen nicht mehr als „sicheren Hafen“ ansehen.

Fazit: Nachdem den Investoren der Anstieg der japanischen Staatsverschuldung jahrelang egal war und sie stattdessen den Yen aufgrund der niedrigen japanischen Zinsen als Carry-Währung nutzten, könnte jetzt eine Entwicklung steigender japanischer Renditen in Gang kommen, die anzeigen würde, dass das Vertrauen in japanische Staatsanleihen sinkt. Ausländische Investoren würden den Yen verkaufen und stattdessen Dollar oder Euro erwerben. Diese Umschichtung würde Dollar/Yen bzw. wohl auch den Euro/Yen stärken. Noch ist eine solche Entwicklung jungfräulich. Käme es tatsächlich zu einem Ausbruch aus dem charttechnischen Dollar/Yen-Dreieck nach oben, so könnte damit die beschriebene Entwicklung in Gang kommen. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine an sich bedeutende Meldung an den Märkten zunächst ignoriert wird, bevor deren Bedeutung in vollem Umfang erkannt wird und schließlich auf die Märkte durchschlägt.

Eine solche Entwicklung würde – sobald deren Bedeutung erkannt wird – negative Auswirkungen auf die Entwicklung der weltweiten Finanzmärkte haben. Im Vergleich zu Japan ist die griechische Tragödie ein fröhliches Kinderspiel.

 www.wellenreiter-invest.de

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