Deutschland gibt Anspruch auf EZB-Chefposten auf. Stark bleibt EZB-Chefvolkswirt. Damit aber ist es praktisch ausgeschlossen, dass Deutschland Chancen hat, einen eigenen Kandidaten für das Präsidentenamt durchzusetzen.
Die Bundesregierung hat die Hoffnung auf den Chefposten der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgegeben. Jürgen Stark, derzeit Chefvolkswirt der EZB, soll nach Information der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe) aus Regierungskreisen der Topökonom der Zentralbank bleiben.
Damit aber ist es praktisch ausgeschlossen, dass Deutschland Chancen hat, einen eigenen Kandidaten für das Präsidentenamt durchzusetzen. Mit dem Rückzug von Bundesbank-Präsident Axel Weber ist die Bundesrepublik damit endgültig aus dem Rennen für diesen Posten ausgeschieden.
Im Rennen um die Nachfolge von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat der Finanzexperte der FDP-Bundestagfraktion, Frank Schäffler, die zögerliche Haltung der Bundesregierung zu einem möglichen deutschen Kandidaten scharf kritisiert. „Deutschland muss als größte Volkswirtschaft in Europa ein fundamentales Interesse haben, den Chefposten bei der EZB zu besetzen, ansonsten wären wir nach dem Ausscheiden von Jürgen Stark im Jahr 2014 nicht mehr im Direktorium der EZB vertreten“, sagte Schäffler Handelsblatt Online. „Das wäre völlig inakzeptabel.“
Die Bundesregierung besteht nicht auf einem Deutschen an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB). Das hatte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag erklärt. Entscheidend sei, dass der Nachfolger von Trichet die deutschen Vorstellungen von einer stabilen Währung und dem Kampf gegen Inflation teile, sagte er.
Wissen macht reich: Vertrauliche Börsen-News im MM-Club
Neue Videos:
Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube