Bafin-Präsident Jochen Sanio plant angeblich seinen Rückzug. Abgang im Sommer. Rücktritt schon lange geplant.
Deutschlands oberster Bankenwächter will angeblich noch in diesem Jahr aus dem Amt scheiden. Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), plant nach Informationen aus Finanzkreisen, die der Wochenzeitung "Die Zeit" vorliegen, für den Sommer seinen Abgang. Die Bafin ist für die Aufsicht über die Banken, Versicherungen und den Wertpapierhandel zuständig.
Der 64-jährige Sanio, der fast sein gesamtes Berufsleben bei der Bafin verbrachte, denkt dem Vernehmen nach bereits seit einiger Zeit über einen Rückzug nach. Als Nachfolger sei Thomas Steffen, der frühere oberste Versicherungsaufseher der Bafin im Gespräch. Steffen ist vor Kurzem ins Bundesfinanzministerium nach Berlin gewechselt, wo er die Leitung der Abteilung für Europapolitik übernahm.
Bundesbankpräsident Axel Weber hat sich offenbar früher als bisher bekannt zu seinem Rückzug aus dem Rennen um den Chefposten bei der Europäischen Zentralbank entschlossen. In einer Gesprächsnotiz, die der Wochenzeitung "Die Zeit" vorliegt, gibt der New Yorker Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini an, Weber habe ihm gegenüber schon beim Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Januar in einem vertraulichen Gespräch deutlich gemacht, dass er das Amt nicht mehr anstrebe. Zudem habe Weber eine internationale PR-Agentur engagiert, die ihn bei der Umsetzung des Rückzugsplans beriet.