Französischer Menschenrechtsbotschafter: Bis zu 2000 Tote bei Aufständen in Libyen. Die Frage sei nicht "ob" sondern "wann" Gadaffi aufgibt und wieviele Menschen bis dahin noch ihr Leben verlieren würden.
Die Zahl der Toten und Verletzten bei dem Aufstand in Libyen ist offensichtlich viel höher, als bisher offiziell nach Außen gedrungen ist. Nach Einschätzung des französischen Menschenrechtsbotschafter Francois Zimeray könnten bisher 1000-2000 Menschen ihr Leben verloren haben. Es gebe klare Hinweise, dass Gadaffi Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen habe und mit unvorstellbarer Graussamkeit vorgegangen sei. Das erklärte Zimeray in einem Interview mit der Nachrichtrenagentur Reuters.
Die Frage sei nicht ob, sondern wann Gaddafi fallen wird und wie viele Menschleben dies noch fordern würde, so Zimeray. So könne die Zahl der Toten noch weiter ansteigen, so lange Gadaffi noch im Amt ist. Bei den Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften seien bis jetzt auch rund 4.000 Menschen verletzt worden, hieß es.
Der libysche Diktator hat am Donnerstag Osama Bin Laden und dessen Terror-Organisation Al Kaida beschuldigt, für die Proteste in Libyen verantwortlich zu sein. Dies teilte Gaddafi gegenüber dem Staatsfernsehen in einem zugeschalteten Telefongespräch mit. Er sagte, junge Leute, die unter Alkohol und anderen Drogen stünden, wären zu den Aufständen angestachelt worden.
Die Demonstranten würden keine eigenen Forderungen haben, sondern von Bin Laden gelenkt werden. Das Telefongespräch erfolgte von dem Ort al-Zawiya etwa 30 Kilometer westlich von Tripolis aus. Der Ort, in dem sich der Diktator mutmaßlich derzeit aufhält, soll Berichten zufolge Schauplatz neuerlicher Kämpfe geworden sein. Gaddafi kämpft mit großer Brutalität gegen das eigene Volk zum Erhalt seiner Macht. Zur Zeit kontrolliert Gaddafi noch Teile Westlibyens.