Drei Schiffe der Bundeswehr auf dem Weg nach Lybien für Rücktransport deutscher Bürger. Brüderle begrüßte die geplanten EU-Sanktionen gegen Libyen. „So sehr ich auch für Handel bin – ich halte es für unverzichtbar, dass man in einem solchen Fall ein Zeichen setzt."
Wegen der Unruhen in Libyen versucht Deutschland weiter, seine Staatsbürger aus dem nordafrikanischen Land herauszuholen. „Es sind drei Marineschiffe auf dem Weg nach Libyen, die deutsche Bürger evakuieren können", sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstagsausgabe). So lange die Flughäfen offen seien, werde zudem versucht, mit Transallmaschinen möglichst viele Deutsche und Bürger anderer EU-Staaten zu evakuieren.
Brüderle begrüßte die geplanten EU-Sanktionen gegen Libyen. „So sehr ich auch für Handel bin – ich halte es für unverzichtbar, dass man in einem solchen Fall ein Zeichen setzt." Angesichts eines „völlig außer Rand und Band geratenen Diktators" dürfe Deutschland nicht schweigen. Die wirtschaftlichen Folgen der Unruhen hält Brüderle für verkraftbar. Zwar kämen fast 8 Prozent der deutschen Rohölversorgung aus Libyen. Das sei aber kompensierbar, außerdem habe Deutschland genug Reserven. „Die Versorgungslage ist derzeit gesichert." Mit Blick auf den gestiegenen Ölpreis sagte Brüderle: "Das ist nicht vermeidbar." Im Fall von Ägypten kündigte Brüderle eine Transformationspartnerschaft an. Derzeit würden Teams zusammengestellt, die der dortigen Wirtschaft und Verwaltung als Berater beim Übergang zur Marktwirtschaft zur Seite stehen könnten.