Scholl-Latour für Bundeswehr im Mittelmeer. "Das Mittelmeer ist unser Schicksalsmeer. Wir werden unsere Streitkräfte dort noch mehr benötigen als in Afghanistan“.
Der Nahostexperte Peter Scholl-Latour plädiert angesichts der Umbrüche in Nordafrika für eine militärische Präsenz Deutschlands im Mittelmeer. Deutschland müsse eine „aktive Mittelmeerpolitik machen. Das Mittelmeer ist unser Schicksalsmeer. Wir werden unsere Streitkräfte dort noch mehr benötigen als in Afghanistan“, sagte Scholl-Latour im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY. Die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Catherine Ashton, hat sich nach Ansicht Scholl-Latours „als völlig unfähig erwiesen“. Daher müssten Deutschland und die übrigen Kernländer Europas die Vertretung ihrer Interessen wieder „selbst in die Hand nehmen“.
Der Fernsehjournalist forderte, man müsse „das Tabu brechen und endlich mit den islamischen Parteien reden. Denn sie repräsentieren große Teile der Bevölkerung“. Scholl-Latour erwartet im Nahen Osten weitere Umbrüche: „Der Jemen – ein in sich zerfallenes Land – ist fällig.“ Bahrain sei „der explosivste Punkt der amerikanischen Strategie“.