Diese Woche hat die Hochfinanz einen ihrer effektivsten Politikverkäufer verloren. Der enge Vertraute von Angela Merkel, Thomas de Maizière, wird seinem neuen Aufgabengebiet sicherlich schnell gerecht, denn die wichtigste Qualifikation bringt er auf jeden Fall mit: Linientreue.
von Rico Albrecht
Diese Woche hat die Hochfinanz einen ihrer effektivsten Politikverkäufer verloren. Mit seiner hohen, von den Medien und Meinungsforschungsinstituten inszenierten Popularität hätte Karl-Theodor zu Guttenberg dem deutschen Volke sicher noch so manche Unannehmlichkeit und Demütigung verkaufen können. Er war sogar schon als möglicher zukünftiger Bundeskanzler im Gespräch. Und kaum ist er weg, schreien auch schon viele nach seinem Comeback. Dies und seine gesamte Erscheinung, sein antrainierter, beschwingter Gang, seine künstliche Mimik und Redeweise, sowie seine Lücken im Lebenslauf legen die Vermutung nahe, dass er dieselbe Schule durchlaufen hat wie z.B. ein Obama. Da kommt eine ganz neue Art von Politikdarsteller auf uns zu, gerüstet mit der Fähigkeit, beliebt zu sein, selbst wenn auch sie die Interessen des Volkes nicht ansatzweise vertreten.
Doch zu einem Bundeskanzler Dr. zu Guttenberg wird es nun trotz heftiger Gegenwehr der Bildzeitung so schnell nicht kommen, denn der Widerstand der deutschen Bildungsschicht gegen den ertappten Hochstapler war einfach zu groß. Offenbar ist bei seinem Aufbau einiges schiefgelaufen. Wie es dazu kommen konnte, dass man ihm keine stichhaltige Doktorarbeit geschrieben hat, bleibt vorerst ein Rätsel. Möglicherweise war es einfach nur die Schlamperei eines Einzelnen in dem Apparat, der zu Guttenberg herangezüchtet hat. Wir werden sicher sehr bald wieder von ihm hören, denn eine Alternative ist noch nicht in Sicht.
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Zu Guttenbergs Rücktritt war die logische Konsequenz aus den Vorwürfen, und mit derselben Argumentation muss man heute mehr denn je natürlich auch den Rücktritt eines Dr. Wolfgang Schäuble fordern, der trotz seiner Parteispenden- und Schmiergeldaffäre nach wie vor das Vertrauen der ehemaligen FDJ-Funktionärin Dr. Angela Merkel uneingeschränkt besitzt. Und auch die Kanzlerin selbst kann dem deutschen Volke eigentlich nicht mehr länger zugemutet werden, nachdem sie beide Delinquenten stets mit ihrem vollsten Vertrauen in Schutz genommen hat.
Der enge Vertraute von Angela Merkel, Thomas de Maizière – ein Vetter von Lothar de Maizière, der als letzter Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik (Notar de Misère) den DDR-Konkurs verwaltet hat – wird seinem neuen Aufgabengebiet sicherlich schnell gerecht, denn die wichtigste Qualifikation bringt er auf jeden Fall mit: Linientreue. Außerdem soll er auch schon einmal in Afghanistan gewesen sein.
Dieser Amtswechsel des CDU-Politikers war nötig, da die CSU offenbar niemanden mehr aufbieten kann, der schon einmal eine Kaserne besichtigt hat… Dafür darf nun ein CSU-Funktionär Innenminister werden, denn innen waren sie doch alle schon einmal irgendwann irgendwie tätig. Nun nimmt man also wieder den, der gerade dran ist, langjährige Parteiarbeit und ein durch das Hochdienen im Parteiapparat abgeschliffener Charakter bleibt natürlich Voraussetzung. So rücken also die Nachfolger im Minister-Karussell nach – alle auf Linie getrimmt, Fachkompetenz bleibt wie immer irrelevant.
Der neue Kriegsminister hat auch schon angekündigt oder wird es nach Erscheinen dieses Aufsatzes sicher bald tun, dass wir unseren Frieden in Afghanistan alternativlos verteidigen müssen, damit all die dort versteckten Terroristen nie wieder mit entführten Flugzeugen Wolkenkratzer in die Luft sprengen können.
Auch die Bundeswehrreform wird natürlich durch de Maizière wie geplant fortgesetzt. Und die Einführung der Internet-Zensur kann bestimmt auch der neue Innenminister Hans-Peter Friedrich vermarkten, der bereits Erfahrung mit Internet und E-Mail haben soll. Spätestens jetzt sollte sich nun wirklich jeder einmal fragen, durch wen solche umfassenden Änderungen eigentlich geplant werden… Planen Kanzler und Minister derartige Projekte, deren Umsetzung oft mehrere Regierungen überdauern? Oder dürfen diese nur bei der Umsetzung mitwirken und dabei ein freundliches Gesicht machen, während alle relevanten Entscheidungen nach wie vor von höheren Instanzen getroffen werden?
Inzwischen gehen der freiwilligen Bundeswehr überraschenderweise die Wehrpflichtigen aus, weshalb nun eine große Werbeaktion in der Bild-Zeitung geplant ist, die zu Guttenberg noch rechtzeitig eingefädelt hatte. Ein Schelm, wer glaubt, dass die Bildzeitung den ertappten Doktor-Hochstapler nur deshalb bis zuletzt unterstützte… Ob nun auch de Maizière sich an diesen Deal hält, bleibt abzuwarten. Positive Titelseiten über Thomas de Maizière könnten die Steuer-Millionen für die Kriegswerbung langfristig absichern.
Es ist also ziemlich egal, wie viele Minister, Ministerpräsidenten, Bundes(bank)präsidenten oder Kanzler noch vor- oder zurücktreten. Dem System geht der Nachschub niemals aus, denn alle werden mit Geld, Macht und Privilegien bezahlt. Und wer oder was auch immer wie Schaum nach oben steigen mag, sie alle stehen für eine Fortsetzung der Politik, die hinter den Kulissen vorgegeben wird, von denen, die das Geldsystem und dessen verschuldete Staaten tatsächlich regieren.
Politikverkäufer kommen und gehen. Die Verwaltungsorganisation, die zur Ausplünderung des bienenfleißigen deutschen Volkes installiert wurde – die BRD – bleibt. Die nächste Marionette steht sofort in den Startlöchern parat, um für ein Konto voller Scheingeld das eigene Gewissen und die deutschen Interessen an die internationale Finanzmacht zu verkaufen. Dieses System ist und bleibt dem deutschen Volke auferlegt. Nicht umsonst steht auf dem Reichstagsgebäude, in dem der Bundestag tagt, in großen Lettern: „Dem Deutschen Volke“ und nicht „Das Deutsche Volk“. Ebenso wurde das Grundgesetz auch nicht vom Deutschen Volke sondern für die Bundesrepublik Deutschland geschrieben.
Inzwischen wird in den Medien auch schon wieder über die nächste Landtagswahl berichtet. Angeblich sollen viele Wähler dieses Mal wieder SPD wählen, nachdem sie letztes Mal von der CDU enttäuscht wurden. So laufen die Schafe also hin und her und können sich noch immer nicht entscheiden, welcher Metzger denn nun der bessere ist. In diesem Sinne wünschen wir allen Baden-Württembergern viel Spaß beim Abgeben ihrer Stimme. Das Ergebnis steht jedoch heute schon fest. Die Gewinner sind: Politiker.