AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

NEU - Unser Börsen-Club: Die Top Aktien 2024! KI, Uran, Gold. Jetzt 800 Euro Vorteile sichern.

Arabiens Stunde Null?

Präsident des Nahost-Instituts in Moskau: Arabische Revolutionen werden sich über Jahrzehnte hinziehen. Ein schnelles Ende ist nicht in Sicht. Versinkt Arabien in Chaos und Anarchie?

 

Die Libyen-Krise dauert bereits seit drei Wochen. Seine Meinung über die Perspektive der arabischen Revolutionen äußerte der Präsident des Nahost-Instituts in Moskau, Jewgeni Satanowski, in einem Interview für RIA Novosti.

RIA Novosti: Herr Satanowski, wie lange werden die arabischen Revolutionen noch die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich ziehen?

Jewgeni Satanowski: Wenn wir die europäischen Erfahrungen berücksichtigen, dann würde ich sagen, höchstens 70 bis 75 Jahre. In Europa hatten die Unruhen 1914 begonnen und dauerten bis 1945. Wie in Europa ist in der arabischen Welt die Hochphase in 30 Jahren vorbei. Das ist mein Ernst.

RIA Novosti: Meinen Sie etwa, dass die Ereignisse wie in Libyen, wenn die Luftwaffe Städte bombardiert, noch 30 Jahre andauern werden?

Jewgeni Satanowski: Nicht unbedingt nur in Libyen, nicht unbedingt mit dem Einsatz der Luftstreitkräfte und nicht unbedingt werden dabei Städte zerbombt. Aber all diese Kriege, Rebellionen, Aufstände und Bürgerkriege - in Libyen handelt es sich um einen Bürgerkrieg – werden sich noch lange hinziehen.

Die ganze Region von Marokko bis zu Pakistan, von der Türkei, die wahrscheinlich demnächst auch von diesen Stimmungen erfasst wird, und bis zum eigentlichen Afrika. Auf den Nahen und Mittleren Osten wird sich diese Revolutionswelle nicht beschränken. Dabei wird dort das passieren, was Europa zwischen 1914 und 1917 durchleben musste. Solche Prozesse gehen nicht schnell vorüber.

RIA Novosti: Möglicherweise irre ich mich, aber nur in Libyen sind die Ereignisse ernsthaft. Selbst bei der Revolution in Ägypten kam es nicht zu so vielen Opfern.

Jewgeni Satanowski: Auf Ägypten wartet noch ein Kollaps, wenn es weniger Wasser vom Nil erhält. Das hat kaum jemand bemerkt, aber am 1. März lief ein internationaler Vertrag de facto aus, auf dessen Grundlage Ägypten und Sudan 90 Prozent des ganzen Wasserabflusses des Nils verbrauchten.

Aber sechs Länder, die am Oberlauf des Nils liegen, haben einen neuen Vertrag geschlossen und wollen Wasserkraftwerke errichten, weshalb der Abfluss nach Sudan dramatisch und nach Ägypten katastrophal zurückgehen wird. Ohne Erdöl kann man überleben, ohne Wasser aber nicht. Dadurch verschlimmert sich die Situation endgültig, so dass die bisherigen Unruhen wie eine Lappalie aussehen.

RIA Novosti: Wie ist die Situation in den anderen Nahost-Ländern? Im Irak ist ein Tag des Zorns geplant. In Bahrain bleibt die Lage angespannt, obwohl die Behörden behaupten, sie würden alles unter Kontrolle haben.

Jewgeni Satanowski: In Bahrain kontrollieren die Behörden die Situation in Wirklichkeit überhaupt nicht. Dort konnte bloß die erste Protestwelle dank einer Intervention seitens Saudi-Arabiens und Kuwaits unterdrückt werden. In Bahrain wollen die Schiiten, die die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, die sunnitische Dynastie, die bereits seit 200 Jahren regiert, stürzen. Dabei erhält sie Unterstützung aus dem Iran.

Dadurch steht die Zukunft des Stützpunktes der 5. US-Flotte auf dem Spiel. Dass sich die Lage in Bahrain verschlechtern wird, ist nicht zu vermeiden. Noch mehr als das: Die Spannungen werden sich auch auf die östliche Provinz Saudi-Arabiens ausweiten, deren Bevölkerung von den Schiiten massiv unterdrückt wird.

In Bahrain geht es mehr oder weniger liberal zu, weil die Einwohner die Spannungen nur teilweise spüren, denn sie leben in ihrem Königreich und nicht auf saudischem Territorium. Aber die Schiiten in Saudi-Arabien tun mir schon jetzt Leid - dort ist die Situation besonders explosiv.

Was Jemen angeht, so ist auch dort eine Explosion zu erwarten. Das Land wird sich wahrscheinlich spalten. Ich denke nicht, dass Saudi-Arabien diesen Kollaps überleben wird. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts blutig und mit zahlreichen Todesopfern zusammengeschlossen, aber jetzt sind verschiedene Provinzen durch nichts außer vielleicht der Gewalt mieinander verbunden.

Sollte sich Saudi-Arabien spalten, dann wissen wir nicht, was mit den anderen Monarchien in der Golf-Region passieren könnte. Auch in den Maghreb-Ländern haben wir wohl noch nicht alles gesehen, denn die Situation in Libyen könnte leicht zu einem Beispiel auch für Algerien werden. Dann würde es keine Hindernisse für eine Wiederholung dieser Situation in Marokko geben.

Wir haben erst im Januar gesehen, wie Sudan friedlich zerfallen ist. Aber auch dort gab es viele separatistische Kräfte. Im Grunde waren die früher verbundenen Kolonien von den Briten und Franzosen unfähig, als ganze Staaten zu bestehen. Wer könnte garantieren, dass sich auch Nigeria, Kenia und viele andere Länder nicht spalten?

Das Gespräch führte Samir Schachbas.

Letzte News aus Libyen, Oman, Ägypten, Saudi-Arabien: Middle East News-Ticker

Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube

Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
bc1qwfruyent833vud6vmyhdp2t2ejnftjveutawec

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Das Verfassungsgericht Rumäniens hat am Donnerstag eine Neuauszählung der Stimmen der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen angeordnet. Die erwartete Entscheidung über Anträge [ ... ]

Der Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) sieht in der hybriden Kriegsführung Russlands eine Vorbereitung auf einen konventionellen Krieg gegen Nato-Staaten. "Russland sieht sich längst [ ... ]

Die Inflationsrate in Deutschland liegt im November 2024 voraussichtlich bei 2,2 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mit. Die dts Nachrichtenagentur sendet [ ... ]

Der jährliche Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im November 2024 wie bereits im Vormonat weiter beschleunigt. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 2,2 Prozent betragen, teilte [ ... ]

Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Gewinnabschöpfung für die Strompreisbremse aufgrund der Ausnahmesituation nach dem russischen Angriffskrieg gebilligt hat, fordert die Linke eine dauerhafte [ ... ]

In Deutschland gibt es seit etwa 2019 Tarife mit 5G und in den letzten Jahren haben sie stark an Beliebtheit hinzugewonnen.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für seine Einflussnahme auf die Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in der Endphase der [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.