Reform der EU-Energiesteuer droht Diesel-Kraftstoff zu verteuern. EU-Steuerkommissar Algirdas Šemeta will die Energiesteuern künftig nach dem CO2-Ausstoß und dem Energiegehalt des jeweiligen Kraftstoffes ausrichten.
Nach der Aufregung über den Biosprit E10 steht Autofahrern nun womöglich eine Preiserhöhung beim Diesel-Kraftstoff bevor. EU-Steuerkommissar Algirdas Šemeta will die Energiesteuern künftig nach dem CO2-Ausstoß und dem Energiegehalt des jeweiligen Kraftstoffes ausrichten. Dies geht aus einem Richtlinien-Entwurf hervor, der der WirtschaftsWoche vorliegt. Die Änderung ist für das Jahr 2013 geplant. Bisher wird die Mineralölsteuer nach Volumen erhoben, also pro Liter. Auf jedem Liter Benzin lastet derzeit in Deutschland eine Mineralölsteuer von 65,45 Cent pro Liter. Bei Diesel sind es 47,04 Cent. Setzt sich der EU-Kommissar durch, würde Diesel gegenüber Super- und Normal-Benzin teurer, da Diesel pro Liter rund 15 Prozent mehr Energie enthält als Benzin für Otto-Motoren.
Steuerkommissar Šemeta will die Richtlinie bis spätestens Juni dieses Jahres offiziell vorstellen. Sie kann nur umgesetzt werden, wenn die EU-Staaten sie einstimmig befürworten. Dänemark unterstützt das Vorhaben der EU-Kommission ausdrücklich und will es während der dänischen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2012 vorantreiben.