An den Kreditmärkten geht die Angst um, dass Japan die Katastrophe finanziell nicht überleben wird. Kreditausfallversicherung auf Rekordhoch. Globales Finanzsystem auf der Kippe wegen Japan?
Kreditausfallversicherungen auf 5-jährige japanische Staatsanleihen steigen weiter um 31 Basispunkte auf Rekordhoch von 125 Basispunkten. Immer mehr Marktteilnehmer glauben, dass die Erdbebenkatastrophe zusammen mit der Atomkatastrophe für das Land nicht mehr beherrschbar sein wird.
Japans Notenbank hat weitere Milliarden in die Märkte gepumpt, um die krisengeschüttelte heimische Wirtschaft in Gang zu halten. Die Notenbank stellte dem Finanzmarkt am Dienstag umgerechnet rund 45 Milliarden Euro zur Verfügung. Am Montag hatten die Währungshüter rund das Dreifache und damit eine Rekordsumme angeboten. Wie aus Finanzkreisen im Umfeld der Zentralbank verlautete, könnte die Notenbank im nächsten Monat ihre Geldpolitik weiter lockern.
Doch die Kastrophen in Japan dürften die Rezession und die Schwierigkeiten des Landes, das schon seit zwei Jahrzehnten mit Deflation kämpft zusätzlich erschweren. Einige Beobachter befürchten gar, dass die Krise in Japan das globale Finanzsystem in den Abgrund reisst.
Vor diesem Hintergrund spotten einige Marktteilnehmer gar, dass es gar keinen Sinn mehr macht, japanische Kredite zu versichern - denn wer wird am Ende noch die Versicherungssumme zahlen können, wenn Japan pleite ist und das Finanzsystem mit in den Abgrund zieht? Japan ist immerhin die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt. Einen Ausfall Nippons dürfte das Finanzsystem nicht verkraften.
Die Fondsgesellschaft DWS hat als Vorsichtsmaßnahme die Aktienquote in ihrem Fonds Japan Opportunities zurückgefahren.