Die Regierung von Bahrain hat nach wochenlangen schweren Unruhen das Kriegsrecht verhängt. Auf Anweisung des Königs werde das Militär für drei Monate die Kontrolle über den Inselstaat übernehmen. Iran protestiert gegen Truppen aus Saudi-Arabien.
Um die anhaltenden Proteste gegen seine Herrschaft einzudämmen, hat König Hamad bin Isa al Chalifa für drei Monate das Kriegsrecht über den Golfstaat Bahrain verhängt. Nach Angaben aus Oppositionskreisen war es in der Hauptstadt Manama und anderen Orten des Inselstaates zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften gekommen. Zwei Menschen sollen getötet worden sein, hunderte verletzt.
Am Vortag waren arabische Truppen unter Führung Saudi-Arabiens in das Land gekommen, um die Herrschaft des sunnitischen Königs zu stützen. Vor allem schiitische Demonstranten fordern seit Wochen dessen Rücktritt.
Auf Anweisung des Königs werde das Militär für drei Monate die Kontrolle über den Inselstaat übernehmen, hieß es in einer am Dienstag im staatlichen Fernsehen verlesenen Erklärung. Es sollten "alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit des Landes und seiner Bürger" zu schützen.
Am Montag waren auf Bitten der Regierung in Manama etwa 1000 saudiarabische Soldaten in das Nachbarland eingerückt. Zuvor hatten die Demonstranten die Zugänge zum Finanzdistrikt blockiert. Am Dienstag zeigten sie sich kämpferisch. "Wir weisen diese Intervention zurück und sehen sie als Besetzung", sagte ein Demonstrant. Ingesamt gingen rund 5000 Menschen in der Hauptstadt auf die Straße.
Iran hat gegen die Stationierung von Truppen aus Saudi-Arabien scharf protestiert. In einem Statement warnte die Regierung Teherans "Saudi-Arabien und seinen Allierten USA vor gefährlichen Konsequenzen".