Deutsche Telekom verkauft Geschäft in den USA für 39 Mrd. Dollar an AT&T. 25 Mrd. Dollar davon werden in bar ausgezahlt, der Rest in AT&T-Anteilen. Damit hält die Telekom dann acht Prozent am Unternehmen und ist größter Einzelaktionär.
Die Deutsche Telekom verkauft ihr Geschäft in den USA für 39 Mrd. Dollar. Das meldet die Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) und beruft sich auf Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens. Demnach hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Sonntag beschlossen, T-Mobile USA an das größte amerikanische Telekommunikationsunternehmen AT&T zu verkaufen. 25 Mrd. Dollar davon werden der Zeitung zufolge in bar ausgezahlt, der Rest in AT&T-Anteilen. Damit hält die Telekom dann acht Prozent am Unternehmen und ist größter Einzelaktionär. Zugleich bekommt die Telekom einen Sitz im Board von AT&T.
Damit stößt die Telekom Unternehmensteile in der Größe eines Viertels ihres Umsatzes und eines Fünftels ihres operativen Gewinnes ab. Der ehemalige Telekom-Chef Ron Sommer hatte vor zehn Jahren den US-Mobilfunker Voicestream für 40 Mrd. Euro übernommen und später in T-Mobile USA umbenannt. Über Jahre war der kleinste Anbieter unter den größeren US-Mobilfunkgesellschaften der Wachstumstreiber der Deutschen Telekom. Doch seit 2009 verliert T-Mobile USA Kunden, nicht zuletzt, weil die Telekom erst spät mit dem Ausbau des mobilen Internets gestartet ist. Im vergangenen Jahr ging der Umsatz auf Dollarbasis um ein Prozent zurück, das operative Ergebnis schrumpfte um 2,5 Prozent.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Spekulationen über einen Verkauf von T-Mobile USA. Die Telekom selbst hatte sich für das US-Geschäft alle Optionen offen gelassen, darunter auch Partnerschaften und einen Teilverkauf.
Was macht die Telekom mit dem Geld?
Den Großteil des Preises, den AT&T für T-Mobile USA in bar bezahlt, wir das Unternehmen in den Schuldenabbau in den USA stecken und damit zugleich ihr Rating stärken. Dem Welt-Bericht zufolge werde sie 13 Mrd. Euro für den Abbau von Verbindlichkeiten ausgeben. Die restlichen fünf Mrd. Euro werden in ein groß angelegtes Aktienrückkaufprogramm gesteckt, das den mehr als zehnfachen Umfang des jüngsten Rückkaufprogramms hat. Auf diese Weise pflegt sie ihren Aktienkurs und kann die Summe reduzieren, die sie künftig für Dividendenzahlungen ausgeben wird.
Ad-hoc-Mitteilung nach §15 WpHG
Deutsche Telekom AG / Schlagwort(e): Verkauf Deutsche Telekom AG: Deutsche Telekom verkauft T-Mobile USA für 39 Mrd. U.S.-Dollar an AT&T Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. ---------------------------------------------------------------------- Die Deutsche Telekom und AT&T geben heute bekannt, dass AT&T die Tochter T-Mobile USA der Deutschen Telekom für 39 Mrd. U.S.-Dollar kauft. Dem haben die Gremien beider Unternehmen heute zugestimmt. Die Deutsche Telekom erhält 25 Mrd. U.S.- Dollar als Barzahlung und 14 Mrd. U.S.-Dollar in Aktien der AT&T. AT&T hat dabei das Recht, den Baranteil des Kaufpreises um bis zu 4,2 Mrd. U.S.-Dollar zu erhöhen mit einer entsprechenden Reduzierung der Aktienkomponente. Die Deutsche Telekom wird mit den bis zu 8 Prozent Aktien an AT&T (auf Basis aktueller Kurse) zum größten Minderheitsaktionär des US- Branchenführers. Der Transaktionswert beträgt umgerechnet circa 28 Mrd. Euro, davon circa 18 Mrd. Euro in bar und circa 10 Mrd. Euro in Aktien (auf Basis aktueller Wechselkurse). Damit wird T-Mobile USA in dieser Transaktion mit dem siebenfachen des bereinigten EBITDAs des Geschäftjahres 2010 bewertet. Die Deutsche Telekom plant nach Vollzug der Transaktion von dem Erlös ihre Verbindlichkeiten um circa 13 Mrd. Euro zu reduzieren. Circa 5 Mrd. Euro sind für den Rückkauf eigener Aktien nach Vollzug und Gremienbeschlüssen in gesetzlich zulässigem Rahmen geplant. Die Bilanz der Deutschen Telekom wird mit Vollzug der Transaktion deutlich gestärkt. So hätte sich damit pro forma für 2010 ein Verhältnis der Nettoschulden zum bereinigten EBITDA von 1,9 statt 2,2 errechnet. Keine Veränderung ergibt sich für die auf drei Jahre festgesetzte Ausschüttungspolitik. Wie bisher ist im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben vorgesehen, für die Jahre 2010 bis 2012 jährlich 3,4 Mrd. Euro auszuschütten, bestehend jeweils aus einer Mindestdividende von 70 Euro-Cent und Aktienrückkäufen. Die für die Zeit nach Vollzug geplanten Aktienrückkäufe in Höhe von circa 5 Mrd. Euro sollen zusätzlich erfolgen. Unberührt bleibt auch die Guidance für 2011. Für das Geschäftsjahr 2011 rechnet das Unternehmen mit einem bereinigten EBITDA von rund 19,1 Mrd. Euro und damit, dass der Free Cashflow, bezogen auf den 2010er-Wert von 6,5 Mrd. Euro, mindestens stabil bleiben oder leicht steigen wird. (Die Guidance basiert auf der Annahme konstanter Wechselkurse verglichen mit den Durchschnittskursen des Jahres 2010. Die Free Cashflow-Prognose versteht sich ohne die Auszahlung für die Einigung bezüglich PTC in Höhe von 0,4 Mrd. Euro. Die jährliche Ausschüttung steht unter dem Vorbehalt der notwendigen Gremienbeschlüsse.) Die Vereinbarung zwischen beiden Unternehmen sieht vor, dass die Deutsche Telekom zukünftig mit einem Sitz im Board von AT&T vertreten sein wird. Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmung des US- Justizministeriums (DoJ) und der US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC). Der Vollzug der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2012 erwartet.