Weil die Kosten für den SuperGau in Fukushima zu hoch werden, soll der japanische Energiekonzern verstaatlicht werden. Die Schadenersatz-Zahlungen von Tepco hat somit der japanische Steuerzahler zu tragen.
Die japanische Regierung erwägt offenbar, den Betreiber des havarierten Atommeilers Fukushima, die Tokyo Electric Power Company (Tepco), zu verstaatlichen. Dies sagte der Minister für nationale Politik, Koichiro Gemba, der Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag. Zuvor hatte ein Regierungssprecher allerdings erklärt, die Regierung beschäftige sich mit dieser Frage nicht.
Hintergrund der Überlegungen ist, dass dem Kraftwerksbetreiber aufgrund der Atomkatastrophe hohe Entschädigungszahlungen drohen. Am Kraftwerk selber versuchen die Techniker weiterhin, das radioaktiv verstrahlte Wasser abzupumpen. Erst wenn dies gelingt, kann die automatische Kühlung der Brennstäbe wieder in Gang gesetzt werden.
Am Montag hatte Tepco eingeräumt, man habe in Bodenproben aus der Nähe des Kraftwerks hochgiftiges Plutonium entdeckt. Dieses stamme von den beschädigten Brennstäben des Kraftwerks, die Dosierung sei aber so niedrig, dass Menschen nicht gefährdet seien. Immer mehr Menschen kehren allerdings mittlerweile in die eigentlich evakuierte Sperrzone zurück. Vor allem ältere Menschen wollten nicht länger in den Notunterkünften bleiben und kehren in ihre Häuser zurück, berichtet der japanische Nachrichtensender NHK. Die Regierung warnte allerdings eindringlich vor der Rückkehr in die 20-Kilometer-Evakuierungszone und sagte, es sei "sehr wahrscheinlich", dass das Gebiet kontaminiert sei.
Auch deutsche Geldinstitute gaben Tepco Kredite: Die Deutsche Bank und die WestLB sollen Tepco über Anleihen finanziert haben. Dem Vernehmen nach handelt es sich um bis zu dreistellige Millionenbeträge.