Im Ringen um die Quote der Vorstadt bekommt Pro Sieben eine neue Castingshow: Bei „The Voice of Germany" kann die Jury die Kandidaten nicht sehen, sondern nur hören. Damit ist die Repbulik um eine überflüssige Casting-Show reicher. Ob's den Massen gefällt?
Pro Sieben nimmt, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstagsausgabe) berichtet, in diesem Herbst eine neue Castingshow ins Programm. Mit „The Voice of Germany" will der Sender die Konkurrenz von „Deutschland sucht den Superstar" bei RTL angreifen. Produziert wird die Show von John de Mol. In den Niederlanden ist „The Voice" bei RTL 4 mit Erfolg gestartet. Siebzehn Folgen der Show sind geplant, laufen wird sie bei Pro Sieben donnerstags zur Prime Time, wer in der Jury sitzt, ist noch nicht bekannt.
„Es ist etwas Neues", sagte Jürgen Hörner, der neue Geschäftsführer von Pro Sieben, der am 1. April sein Amt angetreten hat, im Gespräch mit der F.A.Z.: „Es geht um ein musikalisches Casting, aber um eines mit einem innovativen Ansatz. Zu Beginn des Vorsingens zählt allein die Stimme. Es gibt ,blind auditions’: Die vier Juroren – die noch nicht feststehen – sehen, im Gegensatz zum Publikum, die Sängerinnen und Sänger nicht, sie hören sie nur, sie sitzen mit dem Rücken zu ihnen. So zählt allein die Kraft der Stimme. In Holland ist ,The Voice’ spektakulär aufgenommen worden." Die Juroren bleiben jedoch nicht „blind": „Nach der ersten Phase coachen sie die ausgewählten Talente", sagte Hörner.
Beim Eurovision Song Contest im Mai, zu dem Pro Sieben ein Halbfinale ausstrahlt, werde man eine regelrechte „Event-Woche" starten, sagte Hörner, unter anderem mit einer täglichen Sonderausgabe von Stefan Raabs „TV Total"-Show: „Eurovision total". Lena Meyer-Landruts Chancen bei der Titelverteidigung schätzt Hörner gut ein: „Auf einen Platz im ersten Drittel des Feldes würde ich persönlich schon setzen."
Bei den amerikanischen Serien, die Pro Sieben im Programm hat, hegt Hörner im Fall von „Two and a Half Men" die Hoffnung, dass die Show, deren Produktion wegen der Eskapaden des Hauptdarstellers Charlie Sheen eingestellt wurde, doch weitergeht. „Wir haben die Serie bis Ende des Jahres noch in Erstausstrahlung. Zudem hat Charlie Sheen gerade eine sehr interessante Volte geschlagen und ist mit dem Network CBS in Verhandlungen eingetreten. Warten wir es einmal ab." Es würde ihn „sehr freuen, wenn die Serie fortgesetzt wird. Das ist die erfolgreichste Sitcom überhaupt, eine Ikone der Unterhaltungsserien wie ,Eine schrecklich nette Familie’ in den neunziger Jahren."