Pimco-Chef warnt vor US-Haushaltskrise. Noch in dieser Woche laufen die Zahlungsermächtigungen der US-Regierung nach dem aktuellen Haushaltsgesetz aus. „Es besteht dann die Gefahr einer ähnlichen Situation wie nach dem Kollaps von Lehman Brothers 2008“
Wegen der hohen Verschuldung der USA wäre das dieses Mal jedoch anders, meint der ehemalige IWF-Topmanager El-Erian. „Angesichts der heutigen Rahmenbedingungen wäre das schlimmer, die Folgen unabsehbar.“
El Erian sieht folgende Gefahr: „Wenn die Regierung ihre Gläubiger und Lieferanten nicht mehr bezahlen kann, ist dies ein so genannter technischer Default. Folgendes könnte passieren: Die Regierung kann den einen Lieferanten oder ein Schuldpapier nicht bedienen. Ein anderer Gläubiger oder Lieferant prüft seine Papiere und stellt fest, dass er in diesem Fall das Recht hat, seine Forderungen sofort fällig zu stellen.“
Man könne nicht abschätzen, wie viele Vertragspartner diese Situation ausnutzen würde, so El-Erian. Er setzt auf die Vernunft der Politiker. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung dicht machen muss, ist vielleicht nicht groß. Aber die Folgerisiken sind es", sagte er. Das müssten die Entscheider begreifen.
Die beste Lösung wäre aus El Erians Sicht mehr als nur eine kurzfristige Reparatur des laufenden Haushalts und eine Anhebung des Schuldenlimits von derzeit 14,3 Billionen Dollar, das die USA bald erreichen: „Das beste Szenario wäre, wenn das Schuldenlimit angehoben und gleichzeitig Grundsätze für eine mittelfristige Reform der Staatsfinanzen beschlossen würden. Diese müssten Einnahmeerhöhungen und Ausgabenkürzungen beinhalten. Aber ich bin wegen der politischen Lage wenig optimistisch, dass das funktioniert.“