Angesichts der Billionen-schweren Euro-Rettungsaktionen will Prof. Hans-Werner Sinn den Deutschen nun die Augen öffnen und geht auf Vortragstour. Dort referiert der ifo-Chef über ein zukünftiges Horrorszenario: "Warum Deutschland ein Schulden-Tsunami droht."
Prof. Hans-Werner Sinn will den Deutschen nun die Augen öffnen und geht auf Vortragstour. Thema: Warum Deutschland ein Schulden-Tsunami droht. Der erste Vortrag ist in Berlin, 9. Mai 2011 geplant, wo der ifo-Chef vor einem zukünfitigen Schulden-Horrorszenario mit all seinen Folgen warnt. So heißt es im Ankündigungstext wörtlich:
Noch sonnt sich Deutschland im Aufschwung, doch rund um den Euro baut sich bereits ein gigantischer Schulden-Tsunami auf. Die GIPS-Staaten Griechenland, Irland, Portugal und z.T. auch Spanien können nicht nur ihre eigenen Anleihen nicht mehr refinanzieren, auch ihre Rechnungen im Außenhandel werden mittlerweile von den europäischen Zentralbanken übernommen und gestundet (sog. Target2-Forderungen).
Über Jahre haben die südeuropäischen Staaten über ihre Verhältnisse gelebt, nun werden sie weiter mit Milliarden subventioniert. Die Zeitbombe der anschwellenden Haftungssummen von mittlerweile bereits 1 500 Milliarden Euro tickt. Allein auf Deutschland entfallen knapp 400 Milliarden Euro. Tendenz steigend.
Längst hat auch der Deutsche Bundestag die Brisanz des europäischen Rettungsschirms ESM erkannt und pocht auf sein Budgetrecht. Immer mehr Abgeordnete kündigen an, dass sie den zusätzlichen Haftungsrisiken nicht zustimmen werden. Die Gesetze zur Einführung des ESM sollen im Sommer durch den Bundestag gebracht werden.
Prof. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München, wird in seinem politisch brisanten Vortrag die Hintergründe und Risiken der gegenwärtigen Euro-Krise erläutern und Auswege aus dem drohenden Schulden-Tsunami aufzeigen.