Gefahr für Mensch und Tier: Der Wolf breitet sich in Deutschland offenbar schneller aus als erwartet. Deutscher Jagdverband: "Brauchen aktives Wolfsmanagement, das im Einzelfall auch die Entnahme von Wölfen beinhaltet".
Der Wolf breitet sich in Deutschland offenbar schneller aus als erwartet. "Nach unseren Schätzungen hat der Wolfsbestand in diesem Jahr die Zahl 1000 überschritten", sagte der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Torsten Reinwald, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag).
Binnen neun Jahren habe sich die Zahl der von Wölfen verletzten oder getöteten Tiere mehr als verzehnfacht. Deshalb wachse nun der Druck, den Schutz der Wölfe zu lockern: "Wenn wir in Deutschland Tiere auf der Weide sehen wollen, dann brauchen wir ein aktives Wolfsmanagement, das im Einzelfall auch die Entnahme von Wölfen beinhaltet", sagte der Präsident des Bauernverbandes, Joachim Rukwied, der Redaktion.
Die FDP reagierte enttäuscht auf die Antwort der Bundesregierung auf ihre Anfrage, ob sie in der steigenden Population des Wolfes Gefahren für im Wald spielende Kinder, für Jogger oder für Hundebesitzer sehe. Das könne zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, das Risiko sei jedoch "sehr gering", antwortete das Umweltministerium.
"Wer sich in der Natur aufhalten möchte, sollte sich über die entsprechenden Verhaltensweisen bei Begegnungen mit freilebenden Tieren im Wald informieren", erklärte die Bundesregierung. FDP-Agrarexperte Karlheinz Busen kritisierte die "Kuscheltier-Romantiker" im Umweltministerium. Diese nähmen "die Gefahren und die Sorgen der Menschen einfach nicht ernst".