Die USA verklagen deutschlands größtes Geldhaus wegen angeblich unlauterer Machenmaschaften auf dem US-Hypothekenmarkt. Deutsche Bank: werden uns mit allen rechtlichen Mitteln gegen US-Klage wehren.
Die USA verklagen die Deutsche Bank wegen ihrer Geschäfte auf dem amerikanischen Immobilienmarkt. Das ging am Dienstag aus Gerichtsdokumenten hervor. Demnach streben die USA eine Zivilklage gegen Deutschlands größtes Geldhaus an. Die Staatsanwälte sprachen von "rücksichtslosen Praktiken bei der Vergabe von Hypothekenkrediten".
Hintergrund: Die Deutsche Bank hatte 2007 MortgageIT übernommen - kurz vor der Finanzkrise. Das Unternehmen war damals einer der größten Finanzierer von Hypotheken auf dem US-Häusermarkt. Die USA werfen der Deutschen Bank und MortgageIT nun vor, falsche Angaben gemacht zu haben, um damit in das Regierungsprogramm aufgenommen zu werden. Sie hätten wahllos Hypotheken durch den Staat absichern lassen, ungeachtet der finanziellen Verhältnisse der Kreditnehmer. Insgesamt gehe es um mehr als 39.000 Kredite über fünf Milliarden Dollar.
Bis jetzt musste der Staat der Klageschrift zufolge mit 386 Millionen Dollar für die Kreditausfälle geradestehen und rechnet mit weiteren Hunderten Millionen Dollar an künftigen Zahlungsverpflichtungen. Die Deutsche Bank habe am Weiterverkauf der Hypotheken verdient "und kaum finanzielle Anreize gehabt, um die Qualität der abgesicherten Kredite zu sichern", heißt es in dem Dokument.
Die Deutsche Bank wollte sich zunächst zu dem Vorwurf nicht äußern. Vom Institut war zu hören, dass man sich mit allen rechtlichen Mitteln gegen die US-Klage wehren will. "Die US-Klage wegen Hypotheken entbehrt nach unserer Einschätzung jeder Grundlage".
Die US-Behörden wollten ihre Vorwürfe am Abend auf einer Pressekonferenz erläutern. Erst im April hatte ein Bericht des US-Senats zur Finanzkrise die Deutsche Bank neben Goldman Sachs als einen Auslöser der massiven Probleme mit US-Hypothekenkrediten genannt, die das weltweite Bankensystem ins Wanken gebracht hatten.