In der Bilanz der Europäischen Zentralbank verbergen sich bisher weitgehend unbekannte Risiken in Höhe von mehreren 100 Milliarden Euro. Banken der Krisenländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien haben massenweise Schuldverschreibungen, sogenannte ABS-Papiere, mit oft zweifelhaftem Wert als Sicherheiten eingereicht.
In der Bilanz der Europäischen Zentralbank verbergen sich bisher weitgehend unbekannte Risiken in Höhe von mehreren 100 Milliarden Euro. Das berichtet das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Neben Staatsanleihen haben vor allem Banken der Krisenländer Griechenland, Irland, Portugal und Spanien massenweise Schuldverschreibungen, sogenannte ABS-Papiere, mit oft zweifelhaftem Wert als Sicherheiten eingereicht.
Bei der Kontrolle haben die Notenbanken oft nicht so genau hingeschaut. So fand der SPIEGEL Anleihen auf der Liste der sogenannten Notenbank-fähigen Sicherheiten, die wegen schlechter oder nicht vorhandener Ratings dort eigentlich nicht stehen durften. Zudem waren viele Papiere mit zu niedrigen Abschlägen versehen. So hatte die Depfa, irische Tochter der Münchner Krisenbank HRE, im Februar 25 Anleihen auf die Liste der EZB-fähigen Papiere setzen lassen, die einen zu niedrigen "Haircut" auswiesen.
"Danke für die Information. Der Abschlag sollte 46 Prozent betragen. Wir werden den entsprechenden Abschlag in den nächsten Tagen anwenden", antwortete die irische Notenbank auf eine entsprechende SPIEGEL-Anfrage. Durch die laxen Kontrollen können die Kreditinstitute, die diese Sicherheiten einliefern, mehr frisches Geld von der EZB beziehen, als ihnen eigentlich zusteht.