Eingebürgerte Menschen in Nordrhein-Westfalen erlangen häufiger die Hochschul- oder Fachhochschulreife als Deutsche ohne Zuwanderungsgeschichte. Das geht aus dem bislang unveröffentlichten Integrationsbericht der nordrhein-westfälischen Landesregierung hervor, der nach der Sommerpause dem Kabinett vorgelegt werden soll, berichtet der Spiegel.
Demnach verfügten im Jahr 2006 30,3 Prozent der eingebürgerten ehemaligen Ausländer über die höchsten Schulabschlüsse, aber nur 27,1 Prozent derDeutschen ohne Migrationshintergrund. Auch auf dem Arbeitsmarkt zogen die Neu-Deutschen in etlichen Bereichen mit den Alteingesessenen gleich, während Ausländer ohne deutschen Pass in der Regel deutlich schlechter abschnitten.
So arbeiteten mit 10,7 Prozent mehr Eingebürgerte als Selbständige (Deutsche ohne Zuwanderungsgeschichte: 10,1 Prozent). Die Erwerbsquote von Eingebürgerten (71,3Prozent) lag nur um knapp zwei Prozentpunkte unter der von Ur-Deutschen, während Ausländer bloß 62,2 Prozent erreichten. Der Bericht aus dem Hause des Düsseldorfer Integrationsministers Armin Laschet (CDU) zeichnet erstmals ein genaueres Bild der Eingebürgerten.
Bislang wurde in Zuwanderungsstatistiken meist nur zwischen Deutschen und Ausländern unterschieden. Weil die gut integrierten Eingebürgerten dabei aus der Migrantengruppe herausfielen, sei ein „verzerrtes“, weiltendenziell eher negatives Bild der Zuwanderer entstanden, kritisiert der Laschet-Bericht.
Die neuen Zahlen stammen aus einer Sonderauswertung der Daten des Mikrozensus für Nordrhein-Westfalen. Die jährlichen Befragungen von einem Prozentder Privathaushalte in Deutschland durch das Statistische Bundesamt und die Statistischen Landesämter gelten als wichtigste Informationsquelle für die wirt-schaftliche und soziale Lage der Bevölkerung.