Ergo: Sex-Spur führt zu AWD-Gründer. Beim Ergo-Konzern läuft derzeit die Untersuchung des Skandals. Ergo prüft nun auch, ob es weitere Vorfälle gab. Prostituierte seien auch bei Führungskräftetagungen Stammgäste gewesen.
Der Verantwortliche für die Reise sieht diese Prüfung gelassen. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte der ehemalige Vertriebschef Kai Lange, der 2007 zu der Reise einlud, im Handelsblatt. Er selbst habe sich den ganzen Abend im Bereich der Discothek aufgehalten. Er wisse daher nicht, was seine Vertreter auf dem Gelände der Therme gemacht hätten. Die Frage, wer, wenn nicht er, die Anweisung gab, Prostituierte einzuladen und Himmelbetten aufzustellen, beantwortete Lange nicht. Teilnehmer berichten, Lange habe die Frauen an dem Abend selbst vorgestellt
Lange ist einer der Gründer des Finanzdienstleisters AWD, den er ab 1988 gemeinsam mit seinem Schwager Carsten Maschmeyer führte. 1999 wechselte er als Vertriebsdirektor zur Hamburg Mannheimer. Seit 2008 arbeitet er für den AWD-Konkurrenten Formaxx. Er leitet dort derzeit den Berliner Vertrieb. Nach Angaben des Formaxx-Vorstand Eugen Bucher gibt es dort keine Sexreisen. Auch ein AWD-Sprecher schloss Sexreisen für sein Unternehmen kategorisch aus
Beim Ergo-Konzern läuft derzeit die Untersuchung des Skandals. Ergo prüft nun auch, ob es weitere Vorfälle gab. Beim Handelsblatt meldeten sich mehrere ehemalige Vertreter, die von ähnlichen Eskapaden der Hamburg-Mannheimer berichteten. Prostituierte, insbesondere aus Hamburg, seien auch bei Führungskräftetagungen Stammgäste gewesen
Der Autor, der in der Vertriebszeitung der Hamburg Mannheimer die Budapest-Orgie als „Mordsspaß“ bezeichnete, gibt an, er habe den Artikel auf Geheiß aus der Zentrale verfasst. Auch der Tonfall sei vorgegeben gewesen. Die zuständige Führungskraft sei immer noch bei der Hamburg Mannheimer beschäftigt. Eine Ergo-Sprecherin sagte, die Personalie werde geprüft.