Ein Lokführer aus Hamburg gab seinen Personalausweis ab und ließ sich den Staatsbürgerschaftsausweis ausstellen. Nun wurde er von einem Gericht verurteilt. Der Fall wird im Mainstream als "Kuriosum" behandelt.
Die Hamburger Morgenpost berichtet über einen 33 jährigen Lokführer, der seinen Personalausweis abgab und gegen einen Staatsbürgerschaftsausweis ersetzte. Das Hamburger Gericht verurteilte ihn nun wegen "vorsätzlichen Nichtbesitzens eines Personalausweises". Dagegen will Steve V. jetzt gerichtlich vorgehen, notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrecht. Der Vorgang wird in den Medien als "Kuriosum" abgehandelt.
Die HaMopo:
Hintergrund für diesen kuriosen Fall: Steve V. glaubt nicht an die Rechtmäßigkeit Deutschlands. Für ihn, wie für seine Freunde, die Rechts-Konsulenten, existiert immer noch das Deutsche Reich.
Und deshalb trägt er auch einen Ausweis bei sich, der ihn als „Bürger des Deutschen Reichs, geboren in Preußen, Pommern, Provinz Berlin“, bezeichnet. Richter Günther Hennig: „Für Sie gilt die Ausweispflicht wie für alle anderen Deutschen.“ Antwort: „Ich bin Angehöriger des Deutschen Reichs. Das andere ist wie eine Firma oder ein Verein. Und Firmenausweise habe ich genug.“
Vor Jahren brachte ihn ein türkischer Arbeitskollege auf diese Theorie. „Er sagte immer, ich sei staatenlos. Also habe ich mich im Internet schlaugemacht.“
Der Hamburger Richter verurteilte Steve V. wegen „vorsätzlichen Nichtbesitzens eines Personalausweises“: „Sie wollen hier ihre politischen Ansichten durchsetzen. Sie sollten prüfen, ob Sie da richtig liegen.“
Steve V.: „Ich werde dagegen angehen. Notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.“