Bernanke: Schuldenstreit gefährdet US-Spitzenrating. Dollar als Reservewährung könnte beschädigt werden. Gravierende Störung der Finanzmärkte befürchtet . Er hoffe, dass es nicht zu einem "Spiel mit dem Feuer" komme.
Fed-Chef Ben Bernanke hat die US-Politik eindringlich zur Lösung des Streites über die Schuldengrenze aufgefordert. Sollte es keine schnelle Einigung geben, könnten die USA die höchste Bonitätsnote AAA verlieren, sagte der Chef der Notenbank in einer Rede am Dienstag. Zudem könne die Sonderrolle des Dollars als Reservewährung beschädigt werden. Selbst ein kurzer Zahlungsausfall könne zu gravierenden Störungen der Finanzmärkte führen.
Bernanke erneuerte seinen Vorschlag für einen langfristigen Haushaltsplan. Er machte zugleich klar, dass die Verhandlungen über die Schuldengrenze nicht genutzt werden sollten, um Ausgabenkürzungen durchzusetzen. Er hoffe, dass es nicht zu einem "Spiel mit dem Feuer" komme.
Republikaner und Demokraten verhandeln seit Monaten über die Anhebung der Schuldengrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar. Sollte es keine Einigung geben, droht der US-Regierung im August ein Zahlungsausfall.
Die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) hatte beretis im April den Ausblick für die Bonitätsnote der USA von AAA stabil auf AAA negativ gesenkt hat. Damit droht den USA eine Herabstufung.
S&P begründet das damit, dass noch keine klaren Maßnahmen erkennbar sind, wie die USA die steigenden Schulden bekämpfen wollen. Zudem bestehe die Gefahr, dass sich die Demokraten und Republikaner bis 2013 (zum Amtseinführung nach der nächsten US-Präsidentschaftswahl) nicht auf eine mittel- bis langfristige Haushaltspolitik einigen werden.