Fed-Chef Bernanke: Scheitern Griechenlands Gefahr für Weltfinanzsystem. Sollte die aktuelle Situation nicht gelöst werden, würde dies sowohl das europäische wie auch das globale Finanzsystem bedrohen. - Trichet warnt vor Ausbreitung der Schuldenkrise im Euroraum.
Ben Bernanke sieht schwarz wenn Griechenland nicht "gerettet" wird. Eine Scheitern Griechenlands könnte schwere Konsequenzen für das weltweite Finanzsystem haben. Sollte die aktuelle Situation nicht gelöst werden, würde dies sowohl das europäische wie auch das globale Finanzsystem bedrohen, sagte Fed-Chef Ben Bernanke am Mittwochabend in Washington.
Zudem wären die Auswirkungen auf den politischen Einigungsprozess in Europa vermutlich schwerwiegend. Der geldpolitische Ausschuss der Fed (FOMC) habe die Thematik auf seiner jüngsten Zinssitzung besprochen, sagte Bernanke. "Ich denke, die Europäer sind sich der ungeheuren Bedeutung bewusst, die Situation in Griechenland zu lösen."
Unterdessen schwielt die Schuldkrise weiter in Europa, insbesonders bei den PIGS. EZB-ChefTrichet hat vor der Gefahr einer Ausbreitung der Schuldenkrise im europäischen Währungsraum gewarnt. Das Zusammenspiel zwischen dem Bankensystem und der schwierigen Haushaltslage in einigen Euro-Ländern berge "die größte Gefahr für die Finanzstabilität", sagte Trichet in seiner Rolle als Vorsitzender des Europäischen Rats für Systemrisiken.
Aus der Verbindung angeschlagener Staatshaushalte mit dem Bankensystem resultierten "potentielle Ansteckungseffekte für die EU und darüber hinaus", warnte Trichet. Andrea Enria, Chairman der neu gegründeten European Banking Authority, forderte in diesem Zusammenhang einen Notfallplan zur Unterstützung von Finanzinstituten durch den privaten oder öffentlichen Sektor.