Die US-Finanzmärkte seien nichts anderes als ein Potemkinsches Dorf: Casey Research. Gold-Crash befürchtet.
In der Dienstag Ausgabe des renommierten Börsendienstes Casey's Daily Resource Plus kommt der Chef-Kolumnist Ed Steer zu dem Schluß, dass die amerikanischen Finanzmärkte nichts anderes als ein Potemkinsches Dorf seien.
Als Potemkinsches Dorf (teilweise auch in der Schreibweise Potjomkinsches Dorf) wird etwas bezeichnet, das fein herausgeputzt wird, um den tatsächlichen, verheerenden Zustand zu verbergen. Oberflächlich wirkt es ausgearbeitet und beeindruckend, es fehlt ihm aber an Substanz.
Für den Namen stand Feldmarschall Fürst Grigori Potjomkin Pate. Der Sage nach ließ der Günstling (und Geliebte) der russischen Zarin Katharina II. 1787 vor dem Besuch seiner Herrscherin im neu eroberten Krimgebiet entlang der Wegstrecke Dörfer aus bemalten Kulissen zum Schein errichten, um das wahre Gesicht der Gegend zu verbergen.
In der Dienstag-Ausgabe von Casey's Daily Resource Plus beklagt Ed Steer, dass die Edelmetallpreise fallen, obwohl die Inflation steigt. Dahinter werden Manipulationen vermutet. Steer geht davon aus, dass die dahinter stehenden Kräfte Gold weiter nach unten drücken werden, bis der letzte Goldbulle verkauft hat. Das gleiche Schema laufe auch bei Silber: „Es sei qualvoll, illegal und manipuliert … und es macht kein Spass, sein Edelmetall-Portfolio dahin schmelzen zu sehen. Man müsse aber das Schlimmste befürchten“.
Während das Gold nach unten gecrasht würde, verbuchten die Verbraucherpreise den größten Anstieg seit 25 Jahren. Vermutliche Betrügereien bei UBS würden den Markt nicht beeindrucken: Der Chefjurist der UBS-Investmentbanking-Sparte ist zurückgetreten und steht im Mittelpunkt der Ermittlungen der amerikanischen Justiz wegen der Geschäfte mit sogenannten «Auction Rate Securities» (ARS). Die Staatsanwaltschaft wirft der Grossbank vor, ARS wider besseren Wissens als sichere Anlagen verkauft zu haben.
Iran testet eine Anti-Schiff-Rakete mit einer 300km Reichweite um die Straße von Hormuz zu sperren. Chrysler kann 30 Milliarden Dollar nicht refinanzieren. – Alles keine guten Nachrichten, resümiert Steer und wundert sich, dass die Märkte nach oben ziehen.
Das Einzige, worauf Verlass sei, sei das zeitgerechte Eingreifen des Plunge Protection Teams, welches die Märkte immer wieder vor dem Zusammenbruch bewahrt. Dieses Team dürfte die Märkte auch diesen Sommer schützen, damit der S&P und der Dow Jones nicht außer Kontrolle geraten.
„Das Potemkinsche Dorf, zu welchem die amerikanischen Finanz- und Aktienmärkte in letzter Zeit verkommen sind, steht schön vor uns: Knirschend, ächzend und hin und her schwankend. Das ganze Gebilde ist höchstens 10 Cent pro Dollar wert. Und ich bin dabei noch großzügig."