Nummernschilder für Fahrräder hat der CDU-Verkehrsexperte Gero Storjohann gefordert. „In München, Münster und anderen Städten, in denen viel Rad gefahren wird, brauchen wir dringend einen höheren Kontrolldruck“, sagte der Sprecher für Verkehrssicherheit der Unionsfraktion im Bundestag dem Nachrichtenmagazin FOCUS. „Viele Radler fahren bei Rot über die Ampel oder nachts ohne Licht.“ Die Politik müsse an einer praktikablen Lösung arbeiten. Auf dem Land sieht der Bundestagsabgeordnete keine Notwendigkeit für Kennzeichen.
Für schärfere Gesetze kämpft auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. „Aus Sicherheitsgründen bin ich für eine Helmpflicht für alle Radfahrer. Wer keinen auf hat, muss zahlen“, forderte der CDU-Politiker. Das Stadtoberhaupt will den Radleranteil am gesamten Verkehrsaufkommen in Stuttgart von derzeit sieben auf 20 Prozent erhöhen. Helfen soll dabei ein weltweit einmaliges Verleihsystem für Elektrofahrräder, so genannten Pedelecs.
An automatisierten Stationen sollen die Stuttgarter entladene Akkus gegen volle austauschen können und zudem die E-Räder mieten können. „300 Meter-Höhendifferenz führten bisher dazu, dass das Fahrrad zwar in der Freizeit, nicht aber auf dem Weg zur Arbeit genutzt wird“, klagte der Oberbürgermeister der baden- württembergischen Landeshauptstadt.
Bezogen auf die Gesundheit der Radfahrer warnt der Kölner Sportwissenschaftler Ingo Froböse vor möglichen Erektionsproblemen: „Wenn ich eine sehr vorgebeugte Position habe, wie beim Rennrad zum Beispiel, fokussiert sich der Druck des Körpergewichts mehr auf den sensiblen Schambereich.“ Insgesamt sei Radfahren jedoch äußerst gesund, sagte Froböse in einem Interview mit FOCUS. „Die Durchblutung der Muskulatur erhöhnt sich von Anfang an um bis zu 50 Prozent – der Energieverbrauch sogar um bis zu 300 Prozent.“ Als „optimales Fahrrad" bezeichnete Froböse das Trekkingrad, „da nur wenig sportiv fahren" und man "halbwegs aufrecht" sitze.