Das angeschlagene Solarunternehmen Conergy kehrt zu seinen Wurzeln zurück. „Wir konzentrieren uns wieder auf das Vertriebs- und Projektgeschäft“, sagte Vorstandschef Dieter Ammer im Interview mit der Financial Times Deutschland. Es mache wenig Sinn, sich mit einer eigenen Fabrik auf die Fertigung einer bestimmten Solartechnik zu beschränken. „Es ist viel besser, unabhängig zu sein“, betonte Ammer. Conergy suche daher für sein Werk in Frankfurt (Oder) einen Partner. „An einem solchen Joint Venture müssten wir auch nicht zwingend die Mehrheit halten.“
Das Solarunternehmen stand 2007 wegen seines rasanten Expansionskurses, wozu auch der Aufbau einer eigenen Fertigung in Frankfurt (Oder) gehörte, kurz vor der Pleite. Nun will Conergy neue Aktien im Wert von 450 Millionen Euro ausgeben, um mit den Einnahmen Schulden zurückzuzahlen und finanziellen Spielraum zu gewinnen.
Conergy, einst groß geworden mit dem Verkauf und der Montage von Solarmodulen, könne als ein reiner „Downstream-Player“ viel besser die Wachstumschancen des weltweiten Solarmarkts nutzen, sagte Ammer. Noch gibt es bei der Partnersuche für die Fabrik aber keinen Abschluss. „Wir führen Gespräche, die wir natürlich schnell erfolgreich beenden wollen“, betonte Ammer, der im Zuge der Krise im November 2007 zunächst nur vorübergehend vom Aufsichtsratsvorsitz an die Unternehmensspitze gerückt war, nun aber Conergy noch bis Mitte 2010 führen wird. Nach FTD-Informationen ist der südkoreanische Elektronikkonzern LG Electronics ein möglicher Partner.