Der Münchener Rückversicherung drohen nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins FOCUS-MONEY im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008 erneut Abschreibungen in Milliardenhöhe auf Kapitalmarktanlagen.
Auf der Halbjahrespressekonferenz in der vergangene Woche hatte Finanzvorstand Jörg Schneider eingeräumt, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt Aktienbestände von „deutlich unterhalb einer Milliarde Euro unter Wasser“ seien. Dem stünden aber unrealisierte Gewinne in Höhe von 3,4 Milliarden Euro gegenüber.
Diese Aussagen bezogen sich aber nur auf Aktien. Bezogen auf alle Wertpapiergattungen habe sich der Wert der unrealisierten Verluste der Münchener Rück im ersten Halbjahr um 2,697 Milliarden Euro erhöht, wie aus dem Halbjahresbericht hervorgehe.
Der Konzern schreibt Kapitalmarktanlagen aber erst ab, wenn ihre Kurse um mehr als 20 Prozent fallen oder länger als sechs Monate unter dem Einstandskurs notieren. Sofern sich die Märkte nicht erholen, würden die bisher unrealisierten Verluste in der Eigenkapitalrechnung im zweiten Halbjahr zwangsläufig zu weiteren Abschreibungen führen, berichtet FOCUS-MONEY. Dies habe die Münchener Rück auf Nachfrage bestätigt.