Warum stürzt nun auch noch der sichere Hafen Gold ab? Bei der Überlegung für die Kursrückgänge in allen Assetklassen kommt die jüngste Entscheidung der US-Notenbank Fed in Betracht. Diese hatte am Dienstag auf weitere geldpolitische Maßnahmen, z. B. in Gestalt eines QE3, zunächst verzichtet.
von Stockstreet
Teils massive Abschläge bei Öl und den Edelmetallen
Gestern kamen der Ölpreis sowie die beiden Edelmetalle Gold und Silber mächtig unter Druck. Der Goldpreis fiel von ca. 1.640 USD auf im Tief fast 1.560 USD und damit um fast 4,9 %. Silber verlor vom Tageshoch bei über 31 USD im Tief bei 28,50 USD ganze 8 %. Der Ölpreis kam von ca. 109 USD (Brent Crude Oil) auf unter 105 USD um 3,7 % herunter. Die US-Sorte WTI verlor sogar 5 %. Eine richtige Erklärung hierfür suchte man in den Medien vergeblich.
Seit Anfang Dezember kommt alles unter den Hammer
Nun haben wir uns auch hier die Charts einmal von Anfang Dezember bis heute angesehen. Sie ahnen es schon – der Dezember scheint für uns Europäer kein guter Monat zu sein. Unser DAX fällt, der Euro verliert gegenüber dem Dollar, der Ölpreis kommt deutlich zurück (was an der Tanksäule nicht schlecht sein dürfte) und nun verliert auch noch der sichere Hafen – das Gold (und Silber). Hier die noch fehlenden Charts dazu:
Gold steht hier stellvertretend für das gleichlaufende Silber und der nachfolgende Chart der Öl-Sorte WTI verläuft ähnlich wie die Nordseesorte Brent.
Vieles lässt sich mit der konjunkturellen Schwäche begründen
Was ist da also los seit Anfang Dezember? Nun, den Grund für den Rückgang des DAX und im Euro hatten wir mit der konjunkturellen Schwäche und der Schuldenproblematik in Europa begründet. Diese würde auch den Rückgang der Ölpreise erklären, da in einer wirtschaftlich schwachen Phase auch weniger Rohstoffe nachgefragt werden. Da Silber auch als Industriemetall gilt, kann man auch hier eine Erklärung für die Kursrückgänge finden. Doch warum gibt gerade Gold so stark ab, wo es doch sonst immer als DER sichere Hafen gilt?
Fehlt die Liquidität?
Bei der Überlegung für die Kursrückgänge in allen Assetklassen kam kurz die jüngste Entscheidung der US-Notenbank Fed in Betracht. Diese hatte am Dienstag aufgrund der positiveren Aussichten für die US-Konjunktur auf weitere geldpolitische Maßnahmen, z. B. in Gestalt eines QE3 (quantitative easing), zunächst verzichtet. Und eigentlich fallen die meisten Werte erst seit dem 8. oder 9. Dezember mit zunehmender Dynamik. Trocknen die Märkte nun aufgrund mangelnder Liquidität aus? Werden daher auch Goldpositionen aufgelöst, um flüssige Mittel locker zu machen?