Infineon warnt vor drastischer Aufwertung der neuen Währung. Konzernchef Bauer: „Schlimm wäre eine drastische Aufwertung unserer Währung aufgrund einer Spaltung des Euroraums“. - „Ich hoffe, dass die Politik die Eurokrise schnell in den Griff bekommt“.
Infineon-Chef Peter Bauer warnt vor einer starken Aufwertung der Währung durch das Scheitern der Euro-Rettung. „Schlimm wäre eine drastische Aufwertung unserer Währung aufgrund einer Spaltung des Euroraums“, sagte er der Berliner Zeitung (Wochenend-Ausgabe). Darüber hinaus müsse der Binnenmarkt erhalten bleiben. Infineon brauche ein vereintes Europa als Leitmarkt und Stabilitätsanker. Bauer forderte forcierte Anstrengungen zur Lösung der Staatsschuldenkrise. „Ich hoffe, dass die Politik die Eurokrise schnell in den Griff bekommt“, sagte der Manager.
Zugleich sieht er sein Unternehmen für eine Wirtschaftskrise gefeit. Infineon leide nicht mehr unter den extremen Schwankungen, die es in vielen Segmenten der Chipbranche gebe. Nach dem Verkauf der Handychipsparte vor gut einem Jahr konzentriert sich das Unternehmen auf Halbleiter für Sicherheitslösungen, für den Automobilbereich und für die Industrie.
Bauer machte sich zudem für Steuererleichterungen bei Forschung und Entwicklung stark. „Das finanzielle Volumen der Erleichterungen würden wir zu 100 Prozent in zusätzliche Forschungs- und Entwicklungskapazitäten investieren“, sagte der Infineon-Chef. Die Bundesregierung habe solche Regelungen zwar im Koalitionsvertrag angekündigt. „Doch es wird immer argumentiert, dafür sei gerade kein Geld da“, sagte Bauer. Biotechnologie, Photonik oder Mikroelektronik brauchten aber einen stärkeren Fokus. In diesen grundlegenden Technologien liege das Fundament der künftigen Industrie in Deutschland.