Geldflut für europäische Banken: Die EZB verteilte heute 489 Milliarden Euro an marode Kreditinstitute in Europa. Als Sicherheiten dafür akzeptiere die Notenbank unter anderem auch Papiere, welche die Banken sonst nirgendwo mehr los kriegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) legt am Vormittag den ersten von zwei Drei-Jahres-Tendern auf, um die Liquiditätsversorgung der angeschlagenen Finanzinstitute zu verbessern. Die Banken machten regen Gebrauch von dem Angebot und liehen sich die Rekordsumme von über 489 Milliarden Euro von der Notenbank.
Als Sicherheiten nahm die EZB auch ansonsten unverkäufliche Ramschpapiere, welche die Banken selbst nirgendwo mehr platzieren können. Welche Geldhäuser von dem Geldregen profitieren und wie hoch die ausgeliehenen Summen für einzelne Banken ausfielen, das bleibt ein streng gehütetes Geheimnis der Zentralbank.
Damit können sich Banken für ein Prozent Zinsen so viel Geld leihen, wie sie wollen. Dafür sollen sie Sicherheiten hinterlegen, die teilweise nur noch die EZB akzeptiert, aber sonst unverkäuflich wären. Der Zinssatz von einem Prozent wird dabei automatisch für bis zu 1134 Tage festgeschrieben. Nach einem Jahr können die Banken den Kredit ablösen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sie das tun, wenn dann der Zins nicht unter einem Prozent liegt.
Kritiker warnen, die laxe Geldpolitik der EZB könnte die Inflation anheizen.