Voller Selbstbewusstsein hatten frühere SED-Funktionäre und DKP-Kader auf der Homepage der Linkspartei die ostdeutsche Diktatur idealisiert - auf einen entsprechenden SPIEGEL-Bericht reagierte die Parteizentrale am Montag und nahm die Publikation vom Netz.
Der SPIEGEL hatte in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wie frühere SED-Funktionäre, DKP-Kader und ehemalige Stasi-Offiziere auf der Homepage der Partei die DDR bejubeln. Die Publikationen waren vom Parteizirkel "Marxistischen Arbeitskreis zur Geschichte der deutschen Arbeiterklasse" als "Geschichtskorrespondenz" veröffentlicht worden.
In den Beiträgen hatte etwa ein früherer Stasi-Offizier erklärt, das Ministerium für Staatssicherheit müsse sich für die Bekämpfung "subversiver Elemente" nicht entschuldigen. In anderen Texten war DDR-Staatschef Walter Ulbricht gefeiert worden.
Zwar räumten die Altkader in den Beiträgen Fehlentwicklungen in der DDR ein, die Genossen sollten beim Blick in die Vergangenheit aber "nicht der Benennung von Fehlern den dominierenden Platz einräumen". An der Spitze der DDR-Verklärer steht Hans Modrow, früherer Ministerpräsident der DDR, später Ehrenvorsitzender der PDS - heute ist er Chef des Ältestenrats der Linkspartei.