Der Manager des FC Bayern München, Uli Hoeneß, hat der ARD massive Einflussnahme auf das Bundeskartellamt vorgeworfen. „Ich bin sauer auf die ARD. Sie steckt hinter der Entscheidung des Kartellamts“, sagte er dem Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY. Die Wettbewerbshüter hatten Ende Juli die geplante TV-Vermarktung der Bundesliga gestoppt.
Hoeneß will künftig die ARD-Sportschau umgehen und fordert, die TV-Berichterstattung auf den Bezahlsender Premiere zu verlegen. „Wer sagt denn, dass wir mit der ARD weiter zusammenarbeiten müssen?“, so der FC Bayern-Manager.
„Wir müssen das Pay-TV, und damit Premiere, wie noch nie pushen.“ Hoeneß setzt sich für direkte Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Medienmogul und Premiere-Großaktionär Rupert Murdoch ein. „Nichts darf mehr tabu sein“, sagte Hoeneß.
Den Vermarktungsvertrag mit der Firma Sirius des Unternehmers Leo Kirch hält Hoeneß für so gut wie geplatzt. Durch das Kartellamt sei die Geschäftsgrundlage „mehr oder weniger entfallen“, sagte Hoeneß. „Ich hätte Verständnis dafür, wenn Kirch von der Vereinbarung zurücktreten würde.“Erstmals machte der FC Bayern-Manager genauere Angaben zu den Geschäftszahlen der vergangenen Saison 2007/2008. „Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 285 Millionen Euro umgesetzt und trotz der Rekordinvestitionen in neue Spieler einen zweistelligen Gewinn erzielt“, so Hoeneß.