Das Kapitalerhöhungs-Debakel bei der Unicredit bleibt nicht ohne Folgen für deutsche Banken. Bei der Commerzbank sieht es nicht nur fundamental sondern auch charttechnisch duster aus. - Deutschlands zweitgrößte Bank bald ein Pennystock?
Immer mehr Börsianer glauben, dass die Commerzbank eine Kapitalerhöhung nicht mehr aus eigener Kraft stemmen könne - anders als das Bankhaus behauptet. Die schwierige Kapitalerhöhung der größten italienischen Bank - Unicredit - wirft ihre Schatten voraus. Die Frage, welche sich an der Börse stellt, ist: Wie kann man bei einem Aktienkurs von knapp über einem Euro noch eine Vernünftige Kapitalerhöhung durchführen? Viele Insider befürchten deshalb, dass bei der Commerzbank früher oder später wieder der Staat nachhelfen muss.
Auf aktuellem Niveau bringt es die Commerzbank auf eine Börsenkapitalisierung von rund 6,3 Milliarden Euro. Dies ist beachtlich wenig bei einer Bilanzsummer von 754 Milliarden. Sollte der Abwärtstrend weiter anhalten, dann vermindert sich entsprechend die Börsencap - beim unten prognostizierten Kursziel wäre dies dann kaum 3 Milliarden Euro. Spätestens dann dürfte das Haus komplett verstaatlicht werden.
Kennzahlen der Commerzbank:
Chartechnik: Commerzbank bald Pennystock
von Michael Jansen
Die Lage bei der Commerzbank-Aktie ist aus charttechnischer Sicht dramatisch. Im logarithmischen Wochenchart ist gut zu erkennen, dass sich die Aktie nach dem ersten Absturz in der Finanzkrise im Jahr 2008 / 2009 (linkes blaues Rechteck) aktuell erneut im freien Fall befindet.
Insbesondere der Bruch der grünen Unterstützung sowie der flachen blauen Abwärtstrendlinie haben in den vergangenen Wochen für zusätzlichen Abwärtsdruck gesorgt. Geht man vom gleichen prozentualen Umfang der aktuellen Abwärtswelle aus, ergibt sich ein technisches Kursziel bei ca. 0,56 Euro.