Fitch will Frankreich dieses Jahr noch nicht herabstufen. Allerdings sei das AAA von Italien und Spanien in Gefahr. Deutschland AAA sicher, Österreich mit Gefahren wegen Ungarn.
Frankreich kommt wohl dieses Jahr noch mal mit einem "blauen Auge" davon, was eine mögliche Herabstufung durch die Rating Agentur Fitch angeht. Ob dies andere Bonitätswächter auch so sehen, ist noch nicht ganz sicher - für 2012 jedenfalls bestätigt Fitch Frankreichs AAA.
Obwohl die Agentur für Italien und Spanien weiter negativ ist, erholten sich heute die Bankenkurse europaweit. In Deutschland standen Commerzbank und Deutsche Bank auf der Gewinnerliste. Der scheidende Commerzbank Finanzvorstand sagte in New York, dass die Bank auf jeden Fall auf Staatshilfe verzichten wolle. Außerdem läge der Kapitalbedarf des Hauses lediglich bei 400 Millionen - wenn man die Eurohyp außer Acht ließe.
Dass es in der Südschiene noch erhebliche Probleme gibt, wurde von den Märkten heute erst mal ignoriert. Bei Italien bestünden erhebliche Risiken einer Herabstufung, sagte David Riley, der bei Fitch als Managing Director für die Bewertung von Staatsanleihen zuständig ist. Fitch hatte sechs Länder der Eurozone, darunter Italien und Spanien, im Dezember unter verschärfte Beobachtung gestellt und überprüft derzeit deren Ratings. Zum Monatsende sollen die Ergebnisse bekanntgegeben werden.
“Brandschutzwall” für Italien fehlt
Riley sagte am Rande der Präsentation, dass angesichts der Schuldenkrise in Europa ein “Brandschutzwall” für Italien fehle. Dies sorge im Hinblick auf das Länder-Rating für “ernsthafte Bedenken”.
Sein Top-Rating für Frankreich hatte Fitch erst am 16. Dezember bestätigt, zugleich allerdings den Ausblick für das Land von “stabil” auf “negativ” gesetzt. Das bedeutet, die Chancen für eine Herabstufung liegen in den nächsten zwei Jahren etwas über 50 Prozent.
Österreichs AAA-Rating sei aktuell nicht gefährdet, wenngleich von der unsicheren Situation in Ungarn Risiken ausgingen. Auch die Top-Bonität Deutschlands sei sicher.