Spanien und Italien erhielten heute an den Märkten problemlos Milliarden zu überraschend niedrigen Zinsen. Das wiederum pushte die Banken nach oben. – Was steckt hinter dem Zinsrutsch? Hat die EZB nachgeholfen?
Italien und Spanien besorgten sich heute frisches Kapital an den Finanzmärkten zu überraschend günstigen Konditionen. Die Zinsen für einjährige italienische Anleihen sanken sogar auf 2,7%. Auch in allen anderen Laufzeitbereichen gab es dramatische Abschläge bei den Renditen.
Von dieser Entspannung profitierte natürlich die europäische Bankenlandschaft. Commerzbank und Deutsche Bank sprangen dramatisch nach oben. Auch der Euro profitierte. Was nicht ganz ins Bild der „Entspannungsrally“ passt, ist allerdings der Goldpreis, der ebenfalls nach oben sprang. Ein steigender Goldpreis signalisierte zumindest in der Vergangenheit mehr Stress im System.
Des Rätsels Lösung könnte wieder einmal die EZB sein. Noch ist nicht bekannt, ob internationale Investoren sich auf Spanien- und Italienbonds gestürzt haben. Gemäß der Stimmungslage macht das internationale Kapital eher einen Bogen um die Eurozone. Es scheint jedenfalls derzeit nicht so zu sein, dass sich dort ein plötzlicher Stimmungswandel breit gemacht hätte.
Bleiben also nur verdeckte Käufe durch die EZB. Von offizieller Seite gab es dazu zwar keine Verlautbarungen – aber die nächsten Tage werden zeigen, ob die europäische Notenbank bei den Südstaaten-Bonds wieder mal kräftig zugelangt hat und damit auf wundersame Weise die Zinsen nach unten pushte.
Eine solche Maßnahme ist natürlich nichts anderes als die Finanzierung der Staaten durch die Notenpresse – tendenziell also extrem inflationär. Dies wiederum könnte der Grund dafür sein, warum wider Erwartens in dem Ambiente auch Gold und Silber kräftig zulegen konnten.