Chefvolkswirt der Deutschen Bank sieht Zukunft des EFSF in Gefahr. Mayer: Auch der EFSF selbst droht seine AAA-Bewertung zu verlieren. “Mit einem nur noch zweitrangigen Rating wird es für den EFSF schwierig, neue Investoren zu finden“.
Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Tom Mayer, sieht durch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs durch die Ratingagentur Standard and Poor`s den Rettungsfonds EFSF in Gefahr. In einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag" schreibt Mayer: "Es zeichnet sich ab, dass von den 17 Ländern, die diesen Rettungsfonds garantieren, am Ende nur noch Deutschland, Niederlande, Finnland und Luxemburg ihr Toprating behalten werden. Damit dürfte der EFSF selbst auch seine AAA-Bewertung verlieren."
Mayer befürchtet, dass der Fonds es deshalb künftig Probleme haben wird, Investoren zu finden: "In den letzten Monaten war es für den EFSF schon nicht leicht, Kapital am Markt aufzunehmen. In den nächsten Monaten muss der EFSF erneut an den Markt, um einen zweistelligen Milliardenbetrag für das neue Griechenland-Programm zu beschaffen. Mit einem nur noch zweitrangigen Rating wird es für den EFSF schwierig, neue Investoren zu finden.
Ende letzter Woche rentierten zehnjährige EFSF-Anleihen bei 3,2 Prozent. Es ist möglich, dass der Schirm Investoren künftig höhere Zinsen bieten muss, um seine Papiere absetzen zu können." Mayer glaubt, dass die Herabstufung Frankreichs eine Niederlage für Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy ist: "Ein politischer Rückschlag ist die Herabstufung Frankreichs für Präsident Sarkozy. Leider hat er sein Versprechen, Strukturreformen durchzuführen und die Staatsfinanzen zu konsolidieren, nicht eingehalten. Die Herabstufung ist dafür die Quittung."