Zentralbanken haben im letzten Jahr zum ersten Mal seit 11 Jahren ihre Goldleihen an Geschäftsbanken wieder ausgeweitet. Dies hat den Geschäftsbanken geholfen, die benötigte US-Dollar-Liquidität zu erhalten. Leihgeschäfte als Ursache für Goldpreis-Rückgang in den letzten Monaten.
von Commerzbank Commodity Research
Wie das auf Edelmetalle spezialisierte Beratungsunternehmen GFMS berichtet, haben die Zentralbanken im letzten Jahr zum ersten Mal seit 11 Jahren ihre Goldleihen an Geschäftsbanken wieder ausgeweitet. Dies hat den Geschäftsbanken geholfen, die benötigte US-Dollar-Liquidität zu erhalten. Zugleich könnten die vermehrten Leihgeschäfte zum Preisrückgang von Gold in den letzten Monaten des vergangenen Jahres beigetragen haben – trotz der eskalierenden Staatsschuldenkrise in der Eurozone. Vor etwa zehn Jahren ist der Goldpreis jedenfalls stark gesunken, nachdem es solche Leihgeschäfte gegeben hat.
Gemischte Nachrichten gibt es derzeit aus Indien. Nachdem zu Wochenbeginn der größte indische Goldschmuckhändler Hoffnungen auf eine starke Schmucknachfrage in diesem Jahr geweckt hat, gab es durch das indische Finanzministerium gestern einen Dämpfer. Denn per gestern wurden die Importsteuern auf Gold und Silber erhöht, um die Nachfrage abzukühlen. Dies könnte zu geringeren Importen führen, womit dem Goldpreis eine wichtige Stütze fehlen würde. Dagegen meldet Südafrika, der ehemals weltweit größte Goldproduzent, für November im Jahresvergleich erneut einen Rückgang der Goldproduktion von 4,5%. 2010 war Südafrika nur noch der viertgrößte Goldproduzent und könnte diesen Platz im letzten Jahr an Russland verloren haben.