Weltweit werden dieses Jahr rund 200 Millionen Menschen arbeitslos sein, 27 Millionen mehr als vor Ausbruch der Finanzkrise. Mit wenigen Ausnahmen liege die Beschäftigung in den meisten Ländern noch weit unter dem Vorkrisen-Niveau.
Weltweit werden dieses Jahr rund 200 Millionen Menschen arbeitslos sein, 27 Millionen mehr als vor Ausbruch der Finanzkrise. Das schätzt die Internationale Arbeitsorganisation ILO in einer globalen Studie, die in dieser Woche zum Auftakt des Weltwirtschaftstreffens in Davos veröffentlicht wird.
Mit wenigen Ausnahmen liege die Beschäftigung in den meisten Ländern noch weit unter dem Vorkrisen-Niveau. Unter den entwickelten Volkswirtschaften hätten es nur Australien und Deutschland geschafft, die Beschäftigung 2011 im Vergleich zu der Zeit vor der Krise zu steigern. Besonders von der Krise betroffen sind nach der Erhebung junge Arbeitnehmer im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. In dieser Altersklasse sind weltweit 74,8 Millionen Menschen arbeitslos, vier Millionen mehr als 2007.
Doch auch hier gehört Deutschland zu den Ausnahmen. "Außer Österreich, Deutschland und der Schweiz gelang es 2011 keiner fortgeschrittenen Volkswirtschaft, die Arbeitslosigkeit junger Leute unter das Vorkrisenniveau zu drücken", schreiben die ILO-Experten. In den nächsten zehn Jahren müssten 600 Millionen produktive Jobs geschaffen werden, damit der soziale Friede in vielen Weltgegenden gewahrt bleibe.
Um dieses Ziel zu erreichen, fordert die Uno-Organisation schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme. Einige Länder hätten dafür noch Spielraum. Neben China und den USA nennen die ILO-Fachleute auch Deutschland, "das die Krise gut überstanden" habe.