"Ökostrom" absurd: Deutsche Stromkunden sollen griechische Wirtschaft ankurbeln. Um Investitionen in griechische Solarparks oder Windkraftanlagen anzureizen, soll die gesetzliche Förderung erneuerbarer Energien auch für griechische Unternehmen geöffnet werden.
Die Bundesregierung prüft Pläne, die schrumpfende griechische Wirtschaft mit Hilfe der deutschen Stromkunden anzukurbeln, berichtet DER SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe. Um Investitionen in griechische Solarparks oder Windkraftanlagen anzureizen, soll die gesetzliche Förderung erneuerbarer Energien auch für griechische Unternehmen geöffnet werden, die Strom ins europäische Elektrizitätsnetz leiten.
Zusätzlich soll es für Ökostrom-Investitionen in Griechenland Hilfen der Staatsbank KfW geben. Dies geht aus Plänen der EU-Kommission für ein neues griechisches Wachstumsprogramm hervor. Zugleich wächst die Kritik an der zögerlichen Art und Weise, wie Athen versucht, die Finanzkrise in den Griff zu bekommen.
So hält es die Troika aus EU-Kommis sion, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds für erforderlich, die Arbeitskosten um 15 bis 20 Prozent abzusenken. Noch immer liege der gesetzliche Mindestlohn um rund 50 Prozent über dem Niveau Portugals, heißt es in dem Bericht des Überwachungsgremiums, der diese Woche vorgelegt werden soll.
In Brüssel wächst allerdings der Widerstand gegen allzu harte Sparauflagen. "Wenn man Gehälter weiter kürzt, stellt man die Bereitschaft der griechischen Bevölkerung in Frage, aus der Krise herauszukommen", sagt der deutsche Energiekommissar Günther Oettinger. "Das Sparen muss jetzt von Maßnahmen zur Abmilderung der Rezession begleitet werden."