Wirtschaftsweiser sieht Milliardenkosten für Deutsche durch Schuldenerlass. "Ich gehe davon aus, dass es einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland geben wird, an dem auch öffentliche Gläubiger wie die KfW ihren Teil tragen müssen. Das werden insgesamt sicher acht Milliarden Euro sein". - Die Krise sei "noch nicht" vorbei.
Der geplante Schuldenerlass in Griechenland wird die Bundesbürger nach Ansicht des "Wirtschaftsweisen" Lars Feld mit Milliardenkosten treffen. In einem Interview mit der Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung, bezifferte Feld die Lasten auf mehr als acht Milliarden Euro. "Ich gehe davon aus, dass es einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland geben wird, an dem auch öffentliche Gläubiger wie die KfW ihren Teil tragen müssen. Das werden insgesamt sicher acht Milliarden Euro sein", sagte Feld.
Der Wissenschaftler warnte vor verfrühter Euphorie über ein mögliches rasches Ende der Eurokrise. Die Krise sei "noch nicht" vorbei. "Dass die Europäische Zentralbank die Banken auf Jahre zu Niedrigstzinsen mit Geld versorgt, zeigt zwar Wirkung. Aber: Ob die Märkte damit dauerhaft zufrieden sind, muss ich in den nächsten Monaten zeigen", sagte Feld zu Bild.de.
Der "Wirtschaftsweise" zeigte sich außerdem tief besorgt über die Hilfen der EZB und warnte vor einem rasanten Anstieg der Teuerungsrate. "Die EZB steckt in der Zwickmühle, muss Versäumnisse der Politik abfedern. Die Hilfen haben jedoch mittlerweile ein Ausmaß angenommen, bei dem man ein ungutes Gefühl bekommt. Es droht in einigen Jahren hohe Inflation, wenn es nicht rechtzeitig gelingt, das Geld wieder einzusammeln", erklärte Feld.
Kritier bemängeln, dass bei einem möglichen Schuldenerlass die Banken größtenteils ungeschoren davon kommen. An den Finanzmärkten steigen deshalb die Finanztitel. Commerzbank und Deutsche Bank sind die größten Gewinner.