Das US-BIP wuchs im 2. Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechnetenRate von 3,3% im Vorquartalsvergleich. Somit wurde die erste Schätzungvon 1,9% kräftig nach oben revidiert. Das Ergebnis fiel besser aus alswir mit 2,3% und der Markt mit 2,7% erwartet hatten.
Grund für die Aufwärtskorrektur war insbesondere der nach obenrevidierte Außenbeitrag. Während die Exporte von annualisiert +9,2% auf+13,2% angehoben wurden, wurden die Importe von -6,6% auf -7,6%gesenkt. Der Außenbeitrag lieferte damit 3,1 Prozentpunkte zumBIP-Wachstum statt der bislang geschätzten 2,4 Prozentpunkte.
Gleichzeitig kam es zu einer deutlichen Revision des Lagerabbaus. Stattder zuvor veröffentlichten 1,9 Prozentpunkte raubten dieLagerinvestitionen 'nur' 1,4 Prozentpunkte vom BIP. 1,2 Prozentpunktedes nach oben revidierten BIPs gehen also auf das Konto des verändertenAußenbeitrags sowie der Lagerinvestitionen.
Die Revisionen der anderenBIP-Verwendungskomponenten hielten sich dagegen in Grenzen. So wurdeder Private Verbrauch leicht von annualisiert +1,5% auf +1,7%angehoben. Die Bruttoanlageinvestitionen blieben mit -2,5% nachannualisiert -2,4% weitestgehend unverändert.
Die Struktur des US-Wachstums hat sich im 2. Quartal nach den heutigenDaten nicht wesentlich verändert. Die Binnenwirtschaft war schwach.Wachstumsträger war dagegen die Außenwirtschaft. Diese dürfte auch inden nächsten Quartale die wichtigste Stütze der US-Wirtschaft bleiben.Gleichzeitig sollten aber auch die Ausrüstungsinvestitionen allmählichan Tempo gewinnen.
Hinweis hierfür sind die Kapitalgüteraufträge ohneRüstung und Luftfahrt, die im Trend der letzten Monate nach obengerichtet sind. Auch für den Konsum dürften langsam wieder bessereZeiten anbrechen. Das setzt allerdings voraus, dass sich derÖlpreisrückgang fortsetzt und die in den vergangenen Monaten argstrapazierten Geldbeutel der Konsumenten nicht mehr ganz so starkbelastet werden.
Brian Mandt Postbank Research