Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Reinhard Grindel, hat den Chef des Weltverbandes FIFA, Gianni Infantino, wegen eines ominösen Angebotes von Investoren in Höhe von angeblich 25 Milliarden US-Dollar scharf kritisiert.
Die Offerte, bei der es um neue FIFA-Wettbewerbe geht und die offenbar von Saudi-Arabien mitfinanziert werden soll, erfährt wegen des Tötungsfalls Khashoggi nun besondere Brisanz, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
Am Freitag könnte es während einer Sitzung des FIFA-Councils in Kigali in Ruanda zu einer Festlegung kommen.
"Ich bin strikt gegen eine Entscheidung über die Einführung einer neuen Klub-WM oder globalen Nations League in Kigali, weil wichtige Grundlagen für eine solch weitreichende sportpolitische Weichenstellung fehlen", sagte Grindel der Zeitung.
Weder sei klar, wie die Wettbewerbe in den internationalen Matchkalender eingefügt werden sollten, noch in welchem Format gespielt werden solle und wie die Verteilung der Startplätze auf die Konföderationen erfolge. "Die wirtschaftliche Ausstattung dieser Wettbewerbe und die Namen der Investoren kennen wir auch nicht", so Grindel weiter.
Insoweit könne er auch nicht sagen, ob Investoren aus Saudi-Arabien an den Wettbewerben interessiert seien. "Wir brauchen jetzt eine klare Entscheidung, dass den zuständigen FIFA-Gremien alle Informationen offengelegt und die Beratungen im Hinterzimmer beendet werden", so der DFB-Chef.
Seit dem Frühjahr gibt es Spekulationen über das Investment. Bisher durchgesickert ist, dass ein gemeinsames Konsortium der FIFA mit mehreren Investoren neue Großwettbewerbe mit hohem Vermarktungspotential veranstalten soll.
Dazu gehört eine aufgewertete Weltmeisterschaft für die besten Klubmannschaften und eine neue globale Liga für Nationalteams.
Foto: Fußballfans der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, über dts Nachrichtenagentur