Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die geplante Verschärfung der Höchstgrenzen für Kohlendioxid-Emissionen in der EU kritisiert.
"Fortschritte in der Klimapolitik sind dringend erforderlich, aber diese Maßnahmen sind eher Beispiel für eine verfehlte Politik, die das Erreichen der Klimaziele unnötig verteuert und damit ihre Akzeptanz untergräbt", sagte Fuest dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). "Am besten wäre es, den Verkehr konsequent im CO2-Emissionshandel einzubeziehen", schlug der Ifo-Chef vor.
"Dann kann die Gesamtmenge an CO2-Emissionen kontrolliert werden, und es wird dort CO2 eingespart, wo es am wenigsten kostet."
Die Warnung der Autoindustrie, dass durch die EU-Vereinbarung die europäische Autobranche im internationalen Wettbewerb benachteiligt werden könnte, teilt Fuest nicht. "Für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Autoindustrie ist der Schritt nicht das große Problem, denn alle in der EU zugelassenen Neuwagen müssen die Normen erfüllen, nicht nur die in der EU produzierten", sagte der Ifo-Chef.
Außereuropäische Hersteller arbeiteten also unter gleichen Bedingungen. "Klar ist aber auch, dass die CO2-Ziele ohne die Dieselmotoren kaum erreichbar sein dürften", fügte Fuest hinzu.
Foto: Joliot-Curie-Platz in Halle, über dts Nachrichtenagentur