Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, sieht 20 Jahre nach der Einführung des Euro als Buchgeld zwingenden Handlungsbedarf in der Euro-Zone.
"Kommt es nicht zu den dringend erforderlichen Reformen, dann nehmen die Spannungen im Euro-Raum weiter zu", sagte er dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Vor allem die italienische Regierung sieht Issing in der Pflicht: "Sie verstößt nicht nur gegen Verpflichtungen, die das Land mit der Europäischen Kommission getroffen hat, sie brüstet sich auch noch mit der bewussten Verletzung von Regeln."
Zwar sei ein Austritt aus der Euro-Zone nicht vorgesehen, dennoch meint Issing: "Werden die Konflikte wegen des Fehlverhaltens eines Landes oder gar mehrerer Länder extrem, dann kann man auch das Thema Austritt nicht länger tabuisieren."
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