Audi-Chef Bram Schot will offenbar einen Teil der Nachtschichten im Stammwerk Ingolstadt streichen.
Entsprechende Pläne bestätigte Betriebsratschef Peter Mosch dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). "Uns wurde das Ansinnen erneut mündlich mitgeteilt, uns liegt augenblicklich kein belastbarer schriftlicher Antrag vor", sagte Mosch.
Man werde sich aber "Gesprächen über die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Unternehmens nicht verschließen, solange die Interessen der Beschäftigten gewahrt bleiben", so Mosch weiter.
"Einseitiges Sparen zulasten der Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen. Wir fordern auch eine deutliche Straffung der Managementstrukturen und einen klaren Zukunftsplan für Audi." Das Unternehmen will die Pläne offiziell nicht kommentieren. Das Streichen der Nachtschicht würde Audi pro Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag sparen, heißt es laut "Handelsblatt" in Unternehmenskreisen.
Die Nachtschicht bei Audi beginnt um 22 Uhr und endet um sechs Uhr morgens. Audi zahlt den Nachtschichtarbeitern rund ein Drittel Aufschlag. Audi-Chef Schot will die Fertigung laut Zeitung mit gleichen Stückzahlen auf zwei Tagesschichten konzentrieren, braucht dazu aber die Zustimmung der Arbeitnehmer.
Die VW-Tochter Audi steht nach dem Dieselskandal und der verspäteten Einführung des neuen Abgasstandards WLTP erheblich unter Druck. Vorstandschef Schot will in den kommenden Jahren insgesamt 15 Milliarden Euro einsparen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Foto: Audi, über dts Nachrichtenagentur