Die Lufthansa hat seit Mitte Mai mit auffallend vielen Krankmeldungen ihres Kabinenpersonals zu kämpfen.
Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, geht das aus einer internen Mitarbeiterinformation hervor, die Ende Juni verschickt wurde. Demnach sind die Abwesenheitsquoten etwa bei den Kabinenchefs, im Unternehmen Purser II genannt, oder einfachen Flugbegleitern "im zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem durchschnittlichen Wert angestiegen".
Allein in Frankfurt meldeten sich laut Bericht des "Spiegels" täglich rund 1.050 Kabinenkräfte krank - 250 mehr als sonst. Die Lücken konnten selbst mit sogenannten Stand-by-Kräften nicht gefüllt werden, die eigentlich als Reserve für verspätete oder ausgefallene Flüge bereitstehen.
Als Folge konnte die Lufthansa laut der Mitteilung "im Juni an fast allen Tagen auf einigen Langstreckenflügen" nur mit einer reduzierten Bordcrew abheben.
Hintergrund der gestiegenen Krankmeldungen könnten der Streit zwischen der Lufthansa-Führung und der Flugbegleitergewerkschaft UFO um Personalien, die Kündigung von Tarifverträgen und Streik- oder Schadensersatzdrohungen sein.
In der internen Information bittet die Lufthansa die Beschäftigten darum, sich freiwillig zu Sondereinsätzen zu melden - und die Vorgesetzten bei einer plötzlichen Unpässlichkeit möglichst früh zu informieren.
Eine Firmensprecherin versichert, die Situation habe sich inzwischen entspannt. Die Lufthansa setze pro Maschine ohnehin mehr Flugbegleiter ein als gesetzlich vorgeschrieben.
Foto: Lufthansa-Maschinen am Flughafen, über dts Nachrichtenagentur