Die Strompreise sind im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich um rund 32 Prozent gestiegen. Doch die regionalen Preisunterschiede sind enorm.
Das geht aus einer Analyse des Verbraucherportals Verivox hervor, die dem SPIEGEL vorliegt. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr zahlte im Oktober 2019 demnach im Schnitt 285 Euro mehr für Strom als noch im Oktober 2009.
Der Preisschub beim Strom war laut Verivox doppelt so stark wie bei der Inflation insgesamt. In den vergangenen Jahren habe sich der Anstieg der Strompreise allerdings abgeschwächt. Von 2009 bis 2014 hätten die Kosten um mehr als 25 Prozent zugelegt, seitdem nur noch um fünf Prozent.
Die regionalen Preisunterschiede sind laut Verivox enorm: Während die Elektrizitätskosten in Sachsen-Anhalt um 21 Prozent gestiegen seien, habe Berlin ein Preisplus von 55 Prozent verbucht.
In Hamburg seien es sogar knapp 60 Prozent gewesen. Das Preisniveau in Ost- und Westdeutschland hat sich indes angeglichen. 2009 hatten Stromkunden in Ostdeutschland im Schnitt noch rund acht Prozent mehr als in Westdeutschland gezahlt. Im Oktober 2019 waren es nur noch 0,4 Prozent mehr.