Der Gründer und Investor Frank Thelen sieht "schwarz für die deutsche Autoindustrie und damit für einen zentralen Baustein der deutschen Wirtschaft". N
achdem das US-Unternehmen Tesla am Mittwoch seinen Börsenwert gesteigert und VW bei der Marktkapitalisierung überholt hatte, stellt Thelen den deutschen Herstellern in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) ein verheerendes Zeugnis aus. "Aktienkurse können schwanken, aber meine Prognose ist, dass Tesla schon sehr bald seine Marktkapitalisierung verdoppeln wird und Volkswagen und BMW bedeutungslos werden", schreibt der CEO von Freigeist Capital.
"Leider hat unsere Autoindustrie aus meiner Sicht alle Chancen vorbeiziehen lassen. Mit dem heutigen Tag hat ein US-amerikanisches Unternehmen, dass von den meisten Deutschen lange nur belächelt und kritisiert wurde, den wertvollsten deutschen Autohersteller überholt", analysiert Thelen im "Handelsblatt".
Vor allem habe Tesla schon vor langer Zeit begriffen, "dass Daten das wichtigste Asset der Industrie sind". Der Investor lobt auch die Qualität der Künstlichen Intelligenz der Tesla-Modelle und sieht Vorteile bei der Fertigung: "Auch wenn bei der Tesla-Produktion teilweise Zelte zum Einsatz kommen, ist sie in meinen Augen derzeit die beste, effektivste Produktion der Welt."
Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern sei Tesla nicht auf einen Pool an Zulieferern angewiesen.
Auch der Batteriesektor werde von vielen Unternehmen unterschätzt. "Allein im Bereich Auto-Batterien wird in meinen Augen schon sehr bald ein Markt mit einem Volumen von mehr als 100 Milliarden Dollar entstehen", schreibt Thelen im "Handelsblatt". Auch in diesem Bereich habe Tesla aufgrund der eigenen Forschung und Produktion große Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Thelen ist nach eigenen Angaben selbst Fahrer eines Tesla und Aktionär des Unternehmens von Elon Musk. .
Foto: BMW, über dts Nachrichtenagentur