Neben der anhaltenden Krise auf dem deutschen Zeitungsmarkt muss ein verlustreiches Investment in Asien bewältigt werden.
Das Firmenimperium der SPD hat erheblich an Wert verloren. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten Rechenschaftsbericht der Partei für das Jahr 2018 hervorgeht, sank der Wert der SPD-Unternehmensbeteiligungen um 61 Millionen auf rund 344 Millionen Euro.
In den Vorjahren hatten die Sozialdemokraten den Wert ihres verzweigten Beteiligungsnetzes noch mit rund 405 Millionen Euro angegeben. In ihrem jüngsten Rechenschaftsbericht führt die SPD insgesamt 89 direkte oder mittelbare Firmenbeteiligungen auf, etwa an Werbeagenturen, Druckereien oder Zeitungsunternehmen. Verantwortlich für den Wertverlust sei, so heißt es in dem Papier, im Wesentlichen eine Änderung im Berechnungsverfahren, nämlich ein »niedrigerer Kapitalisierungsfaktor«.
Hinzu kommen aber offenbar auch Wertberichtigungen in Millionenhöhe, die im Jahr 2018 bei der parteieigenen Medienholding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) verbucht werden mussten.
Neben der anhaltenden Krise auf dem deutschen Zeitungsmarkt muss ein verlustreiches Investment in Asien bewältigt werden.
In der Hoffnung auf guten Profit wollte die DDVG über Tochterunternehmen die Verbraucherzeitschrift »Öko-Test« auf dem chinesischen Markt etablieren. Das Projekt scheiterte jedoch weitgehend; seit vergangenem Sommer beschäftigt die fragwürdige Finanzierung des China-Abenteuers die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Frankfurt am Main. Die ermittelt gegen ehemalige Verantwortliche wegen des Verdachts der Untreue.